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Rottendorf: Gänsehaut, Gemeinschaft und Großzügigkeit

Rottendorf

Gänsehaut, Gemeinschaft und Großzügigkeit

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    Auf dem Foto (von links): Thomas Geiger, Viola Elflein, Jens Opitz-von Grafenstein und Anselm Kirsch - Lehrkräfte und Schülerinnen gemeinsam für den guten Zweck.
    Auf dem Foto (von links): Thomas Geiger, Viola Elflein, Jens Opitz-von Grafenstein und Anselm Kirsch - Lehrkräfte und Schülerinnen gemeinsam für den guten Zweck. Foto: Haruka Tsuyama

    "Gänsehautkonzert" - so nannte es Klaus Friedrich, der zweite Bürgermeister Rottendorfs, bei seiner Begrüßung. Gekommen waren Freunde der Musikschule, Verwandte der Mitwirkenden, aber auch etliche ukrainische Flüchtlinge, die in Rottendorf seit März Unterkunft gefunden haben.

    Die Gemeinde unterstützt die Betroffenen mit zahlreichen Maßnahmen, die aber natürlich im geschützten und privaten Rahmen ablaufen. Hier jedoch konnten die Bürgerinnnen und Bürger der Gemeinde am Rande Würzburgs ihre Unterstützung offen zeigen. Es war eine besondere Geste, dass die ukrainischen Frauen auch ihren Beitrag leisten wollten und einige Spezialitäten gebacken hatten. Nicht zuletzt eine sagenhafte Torte, die mit den anderen Gebäcken nach dem Konzert ans Publikum verteilt wurde.

    "Dieses Konzert zeigt, dass auch wir etwas tun können. Es ist wichtig, nicht in Angst und Wut zu verharren", so Julia Erche, Leiterin der Musikschule und Initiatorin des Konzertes. Das Publikum spendete ganz tatkräftig annähernd 600 Euro, aber auch berstenden Applaus für die Mitwirkenden - Lehrkräfte und Schüler*innen der Musikschule. Einer der Höhepunkte waren Elisa Knorz und Elizabeth Chamberlain, beide zehn Jahre alt, mit "99 Luftballons" - begleitet von Jan Reinelt am Flügel. Mit gelungener Choreographie und reinen Stimmen sangen sie davon, dass es im Krieg keine Sieger gibt.

    Aber auch Instrumentalbeiträge mit anrührender Kantilene und "Imagine" am Ende des Konzerts, musiziert von allen Mitwirkenden im Raum, verursachten die vom Bürgermeister beschworene Gänsehaut. "Es war ein Anliegen unseres Teams, hier heute dieses Konzert zu veranstalten - keiner hat gezögert, etwas beizutragen", berichtete Julia Erche und auch, dass es an einer Musikschule um mehr geht, als nur darum, nette Musikbeiträge vorzubereiten. Es ginge vielmehr um das Erlernen eines friedvollen Miteinanders, ohne das Musizieren ja gar nicht möglich sei.

    "Die Auseinandersetzung und das Musizieren sind ja regelgeleitete Tätigkeiten. Sonst sind die Ergebnisse chaotisch, laut, unerträglich. Zusammenspiel funktioniert nur mit fairen Regeln…. Es bedarf des Vertrauens ineinander, es bedarf des Respekts. So entsteht Einigkeit. So bekommt jeder Recht. So behält jeder seine Freiheit". Musikerziehung ist auch Erziehung zu Toleranz und Übung zum Finden von Gemeinsamkeiten und Überwinden von Trennendem. Dies war zu spüren und zu hören.

    Die örtliche Gruppe von Pax Christi wird nun mit den gesammelten Geldern Medikamente und Verbandsmaterial kaufen, die dann von Maltesern Estenfeld Richtung Ukraine gebracht und dort sinnvoll eingesetzt werden.

    Zwei ukrainische Kinder haben an diesem Nachmittag Kontakt zu Lehrkräften der Musikschule aufgenommen und werden umgehend als Schüler*innen aufgenommen - Gemeinsam gelingt's.

    Von: Julia Erche (Leiterin der Sing- und Musikschule, Gemeinde Rottendorf)

    Duo-Beitrag Haruka Tsuyama (Klavier) und Annalena Neu( Saxophon).
    Duo-Beitrag Haruka Tsuyama (Klavier) und Annalena Neu( Saxophon). Foto: Julia Erche
    Schulleiterin Julia Erche spricht über den Zusammenhang zwischen Musikerziehung und Friedensarbeit.
    Schulleiterin Julia Erche spricht über den Zusammenhang zwischen Musikerziehung und Friedensarbeit. Foto: Haruka Tsuyama
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