Mit der Note sehr gut bestanden Christopher Eberth aus Prosselsheim und Laura Kellner aus Kürnach die Gärtnergehilfenprüfung 2021. Dazu gratulierten ihnen auch der Unterfränkische Bezirksobermeister des Bayerischer Gärtnerei-Verbandes, Friedrich Reim, und sein Stellvertreter Wilhelm Rippel in Reims Blumenhaus in Veitshöchheim.
Als besonders herausstellenswert ist für Reim, dass Eberth nach dem Abitur das Studium im Produktionsgartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) mit einer Berufsausbildung zum Gärtner kombiniert hat. Diese Möglichkeit eines dualen Studiengang hat der Bezirksobermeister in seiner jetzt schon über 38-jährigen Meisterzeit noch nie erleben und kennenlernen dürfen.
Die 21-jährige Laura Kellner aus Kürnach hat dagegen nach Abitur und einem freiwilligen ökologischen Jahr (FÖJ) auf einem Demeter-Schulbauernhof die Gärtnerlehre im Botanischen Garten Würzburg absolviert und hat nun am 1. Oktober an der Hochschule Geisenheim im Rheingau das sieben Semester dauernde Studium "Landschaftsarchitektur" aufgenommen. Während Kellners gärtnerische Ausbildung und ihr Studium insgesamt 6,5 Jahre dauern, braucht der 23-jährige Christopher Eberth, der sich im letzten Semester befindet, dafür nur 4,5 Jahre.
Im Unterschied zu einem reinen Bachelor-Studium Gartenbau ist dem dualen Verbund-Modell ein 15-monatiger Ausbildungsabschnitt vorgelagert. Weitere gärtnerische Ausbildungszeiten erfolgen in Blöcken in den Semesterferien sowie im Rahmen des Praxissemesters. Die Berufsschule kann in den Zeiten der betrieblichen Ausbildung regional besucht werden.
Für Eberth hat der eingeschlagene Weg der Doppelqualifikation den Vorteil, dass er während der ganzen Zeit des Studiums eine Ausbildungsvergütung erhält, die im letzten Jahr immerhin 900 Euro beträgt. Außerdem habe ihm die gärtnerische Ausbildung geholfen, um das Gelernte aus der Theorie seines Gartenbau-Studiums direkt in der Praxis in seiner Ausbildungsgärtnerei in im Genusshof des Landwirtschaftsmeisters Andreas Knaup in Röthlein umsetzen zu können. Von seiner Praxiserfahrung habe er auch in den Theoriephasen an der Hochschule profitiert.
Er lernte die unterschiedlichen Kulturen wie Zierpflanzen, Obst- und Gemüsebau und Baumschule kennen, befasste sich mit Pflanzenernährung, Gewächshaustechnik, Fassaden-, Dach- und Innenraumbegrünung, Pflanzenschutz-Nachweis, lernte BWL und Mitarbeiterführung und konnte sogar den Ausbilderschein machen.
Nach dem Abschluss seines Studiums im nächsten Jahr möchte Eberth in den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern in Prosselsheim einsteigen, der im Freiland auf einer Fläche von 80 Hektar Getreide, Kartoffeln und Gemüse anbaut. Laura Kellner hingegen möchte sich nach dem Studium auf die Richtung Naturschutz und Landschaftspflege spezialisieren und bestenfalls im Nationalparkbereich oder im aktiven Umweltschutz arbeiten. Sie könnte sich aber auch gut vorstellen, auch wieder in einen Botanischen Garten zurückzukehren.