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WÜRZBURG: Garten für die Sternenkinder

WÜRZBURG

Garten für die Sternenkinder

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    Spirale im Gras: Auf dem Hauptfriedhof wurde am Sonntag die neue Kinderwiese eröffnet.THOMAS OBERMEIER
    Spirale im Gras: Auf dem Hauptfriedhof wurde am Sonntag die neue Kinderwiese eröffnet.THOMAS OBERMEIER Foto: Fotos:

    Wenn Eltern ein Kind sehr früh durch eine Fehlgeburt verlieren, ist die Trauer groß. Nichts ist wie zuvor, Wünsche und Träume platzen. Meistens fehlt den Trauernden auch ein Ort der Erinnerung. Ihnen hat die Stadt Würzburg jetzt einen pietätvollen Platz zur Beisetzung ihrer Kinder geschaffen. Am Sonntag, dem „Tag des Friedhofs“ weihte OB Christian Schuchardt die Kinderwiese am Hauptfriedhof ein. Den kirchlichen Segen erteilten Domkapitular Christoph Warmuth und Pfarrerin Bettina Lezuo.

    Der Name klingt wunderbar schön, die dahinter steckenden Schicksale sind traurig: Auf einer rund 100 Quadratmeter großen Fläche breitet sich der „Garten der Sternenkinder“ inmitten einer Wiese auf dem Hauptfriedhof aus. Hier hat die Stadt Eltern und Angehörigen einen würdigen Ort des Abschieds geschaffen, an dem sie die Föten beisetzen können. Für Schuchardt ist der Tod eines Kindes wohl das Schlimmste, was ein Mensch erleben muss. Umso wichtig sei es für die Eltern, einen Ort der Erinnerung zu haben.

    Mit der Errichtung der Kinderwiese möchte die Stadt den Eltern ermöglichen, einen würdigen Abschied auch von sehr klein gestorbenen Kindern zu nehmen und einen Ort der Erinnerung zu gestalten. „Wir hoffen mit diesem Angebot, den betroffenen Eltern in der schweren Zeit des Abschieds helfen zu können“, sagte der OB weiter. „Heute ist ein guter Tag, denn ein lang gehegter Wunsch unseres Arbeitskreises ist in Erfüllung gegangen“, freute sich die Klinikseelsorgerin Edith Spanier-Zellmer vom Arbeitskreis „Leere Wiege...“ Auf diesen Moment habe man lange gewartet. Nach ihren Worten hat es von der Idee bis zur deren Verwirklichung lange gedauert. Ausdrücklich dankte sie allen, die dies ermöglicht haben.

    Bisher wurden die Föten in einem „Gemeinschaftsgrab für früh verstorbene Kinder“ in gewissen Zeitabständen gemeinsam bestattet. Die Teilnahme der Eltern oder Angehörigen war bei diesen Sammelbeisetzungen nicht möglich. Anders im „Garten der Sternenkinder“. Hier ist ein individueller Abschied realisierbar, da jedes Kind ein eigenes Grab bekommt. Die Grabstellen und die Begräbniszeremonie können von den Eltern selbst gestaltet werden. Sie entscheiden auch, ob das Kind in einem selbst gebastelten Kästchen oder einem kleinen Sarg beigesetzt wird.

    Aber auch für die etwas größeren Kinder, deren Eltern kein eigenes Kindergrab möchten, steht nun eine Alternative zur Verfügung: Die Kinderwiese rund um die Sternchenspirale bietet für diese Beisetzungen einen Platz der Erinnerung, der auch mit dem Namen des Kindes beschriftet werden kann.

    Der Arbeitskreis „Leere Wiege...“ besteht aus den Schwangerenberatungsstellen, den Geburtskliniken und einer Selbsthilfegruppe. Sein Hauptanliegen ist, die Situation von Eltern, die ihr Kind während der Schwangerschaft oder kurz danach verlieren, zu verbessern und betroffene Familien zu unterstützen.

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