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WÜRZBURG: Gartenschau: Hunde müssen draußen bleiben

WÜRZBURG

Gartenschau: Hunde müssen draußen bleiben

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    Hunde dürfen auf dem LGS-Gelände nicht Gassi gehen. Symbolfoto: Jan Woitas, DPA
    Hunde dürfen auf dem LGS-Gelände nicht Gassi gehen. Symbolfoto: Jan Woitas, DPA Foto: Jan Woitas (dpa-Zentralbild)

    Aus hygienischen und versicherungsrechtlichen Gründen erlaubt die Gartenschau Würzburg GmbH keine Vierbeiner. Das ärgert viele Hundebesitzer.

    Hundeverbot stand im Kleingedruckten

    „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich keine Dauerkarte gekauft“, schimpft Jutta F. in einem Telefonat mit der Redaktion. Die Würzburgerin hatte es sich so schön vorgestellt, mit ihrem Terriermischling „John“ auf dem LGS-Gelände spazieren zu gehen. Nun, da sie sich die Dauerkarte für 110 Euro bereits gegönnt hat, hat sie aus dem Kleingedruckten erfahren, dass John nicht mit darf. „Hoffentlich hat die Gartenschau GmbH auch den Vögeln Bescheid gesagt, dass sie nicht über das Gelände fliegen und dabei Kot verlieren dürfen“, sagt sie.

    Florian K. hat sich vor dem Kartenkauf erkundigt, ob sein kleiner Mischlingshund „Scotty“ ihn bei Besuchen der Gartenschau begleiten darf. „Als das verneint wurde, habe ich vor lauter Ärger nicht nur keine Dauerkarte gekauft, sondern beschlossen, überhaupt nicht dort hin zu gehen.“ Wo sein Hund nicht willkommen ist, wolle er auch nicht sein, sagt der Kaufmann. Auch Christine S. ist verärgert: „Auf der Gartenschau könnte man so toll mit Hunden Gassi gehen.“

    Beschwerdeflut bei den LGS-Verantwortlichen

    Alle drei Hundebesitzer betonen, dass ihre Hunde „gut erzogen“ und „sehr verträglich“ seien. Die Tierfreunde hätten es „durchaus akzeptiert“, wenn die Vierbeiner in der Landesgartenschau nicht hätten frei laufen dürfen. Und „selbstverständlich“ hätten sie, „wie alle vernünftigen Hundehalter“, die Hinterlassenschaften der Tiere eingesammelt. Aber das generelle Hundeverbot finden sie „ziemlich daneben“.

    Nicht nur bei der Redaktion dieser Zeitung, auch bei der Gartenschau Würzburg GmbH haben sich Tierfreunde beklagt. „Im Vorfeld der Schau gab es mal eine Welle von Beschwerden“, sagt Pressesprecherin Carmen van Musscher auf Anfrage, „die ist aber inzwischen wieder abgeebbt“. Schließlich dürfe man Hunde „ja auch nicht mit ins Schwimmbad nehmen“.

    Es gibt Ausnahmen vom Hundeverbot

    Nach ihren Worten sind Hunde „bei allen bayerischen Gartenschauen“ nicht erlaubt. Ausnahmen würden nur bei „Blinden-, Signal- und im Behindertenpass eingetragenen Assistenzhunden“ gemacht.

    Das Hundeverbot begründet van Musscher damit, dass „auf dem Gelände Obst, Gemüse und Kräuter gepflanzt und geerntet werden, die in der Gartenschauküche direkt verkocht und verkostet werden sollen“. Außerdem sei ihre Gesellschaft nicht nur „für die gärtnerischen Ausstellungsbeiträge“ verantwortlich. Es gebe auch „versicherungsrechtliche Aspekte“, die beachtet werden müssten. Die „Sicherheit der Besucher und Mitarbeiter“ müsse gewährleistet sein. Schließlich würden „an gut besuchten Tagen Tausende auf der Landesgartenschau erwartet“.

    Nach der LGS dürfen die Hunde auf's Gelände

    Und was ist mit den auswärtigen Besuchern, die nichts von dem Hundeverbot wussten und ihre Vierbeiner mit nach Würzburg gebracht haben? Wer seinen Hund mit zur LGS genommen habe und ihn nicht wieder nach Hause bringen könne oder wolle, habe die Möglichkeit, das Tier während des Gartenschau-Besuchs im benachbarten Tierheim am Elferweg abzugeben, sagt van Musscher. Während sich Herrchen und Frauchen für 18 Euro pro Kopf die Schau ansehen, könne der Vierbeiner hier für einen Tagespreis von 20 Euro untergebracht werden. Voraussetzung sei die Vorlage eines gültigen Impfpasses.

    „Wer mit Hund auf dem Gelände flanieren will, der muss sich noch etwas gedulden“, sagt die Pressesprecherin. Nach Ende der Gartenschau am 7. Oktober werde das Gelände „zum öffentlichen Park“. Dann dürften sich „dort auch die Vierbeiner erholen“.

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