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Würzburg: Gattingerstraße: Waffenstillstand an der Rotlicht-Front angekündigt

Würzburg

Gattingerstraße: Waffenstillstand an der Rotlicht-Front angekündigt

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    „Wir können nicht weitermachen“, klagt der Anrufer, der nach eigenen Angaben mit seinen „Kompagnons“ Bordelle in „Schweinfurt, Nürnberg, München, Ingolstadt, Passau und Regensburg“ betreibt und nun in der Gattingerstraße Fuß fassen will. „Es ist uns nicht mehr möglich, unsere Mädels hier unterzubringen.“

    Wie berichtet zeigen die Würzburger Rotlicht-Barone seit Wochen Präsenz in der Nähe des Hauses Nummer 9. Auf Campingstühlen sitzen sie dort herum und unterhalten sich. Vor der Immobilie parkt zuweilen ein Wohnmobil, in dem sie bei Regen Unterschlupf finden.

    „Das ist Stalking“, wettert der Betreiber des Hauses, der sich nach eigenen Worten nicht als Zuhälter sieht. „Zuhälter bekommen 80 Prozent von dem Geld, das die Frauen einnehmen“, behauptet er, „wir nehmen nur 40“.   „Wir“, das sind nach seinen Angaben „fünf Leute“, deren Identität er nicht preisgibt.

    Wenig später berichtet er, dass bei ihm und seinen Geschäftspartnern „die Mädels auf auf eigene Rechnung“ arbeiteten. „Wir kassieren nur 300 Euro pro Woche und pro Zimmer.“ Bis vor kurzem sollen in dem Haus in der Gattingerstraße 9 zwei Frauen und ein Transsexueller der Prostitution nachgegangen sein.

    „Wir wollten das Haus auf hohem Niveau einrichten“

    Verhinderter Bordellbetreiber

    Nach den Worten des Betreibers hatten er und seine Kompagnons Großes mit der unscheinbaren Immobilie vor. „Wir wollten das Haus auf hohem Niveau einrichten“, erzählt er. „Mit Schränken, die zu den Betten passen und mit anständigen Vorhängen. Das sollte keine Pressspan-Bude werden.“ 30 000 bis 40 000 Euro habe man für das Mobiliar veranschlagt.

    Gegen die Würzburger Rotlicht-Barone erhebt der Mann schwere Vorwürfe. „Mit Anabolika vollgepumpte Chaoten“ hätten ihn und seine Kompagnons bedroht. Bis nach Schweinfurt hätten sie einen seiner Geschäftspartner im Auto verfolgt und bei einer anschließenden Diskussion „Baseballschläger und Eisenstangen“ in Händen gehabt, die jedoch nicht zum Einsatz gekommen seien.

    Anzeige habe der angeblich Verfolgte aber nicht erstattet. „Wir wollen keinen Stunk mit den Würzburgern“, sagt der Mann, „die haben mehr Vorstrafen als Verstand, mit denen stellen wir uns nicht auf eine Stufe.“

    Die Würzburger Rotlicht-Größen sind empört ob dieser Äußerungen. Sie vermuten, dass der Betreiber des Hauses die Polizei mit Informationen beliefert. „Der lügt“, sagt einer von ihnen, „es gab keine Drohungen, keine Verfolgungsfahrten, keine Eisenstangen und keine Baseballschläger“. Nur die „zufälligen Treffen“ vor dem Haus Gattingerstraße 9. „Und die sind legal“.

    Außerdem glauben die Würzburger nicht an den angekündigten Rückzug der ungeliebten Konkurrenz. Im Gegenteil: „Wir haben gehört, die hätten jetzt für 5000 Euro Honorar Iraker und Afghanen zum Schutz der Gattingerstraße 9 angeheuert.“

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