14 Jahre ist es jetzt her, da rief der Würzburger Gerhard Ehrenreich das Projekt „Hilfe für gehörlose Kinder in Afrika“ ins Leben. Über 80 Prozent der Gehörlosen in Uganda sind Analphabeten. Oft werden sie von ihrer Umgebung gemieden, ja sogar häufig ausgesetzt. Schulen sind teuer und weit von den Heimatorten entfernt. Dies alles wusste Ehrenreich, der selbst betroffen ist, und beschloss durch den Bau von Schulen gehörlosen Kindern den Zugang zu Bildung und dadurch eine selbstbestimmte Zukunft zu bieten.
Die erste Schule entstand in Masaka. Sie beherbergt inzwischen sieben Klassen mit 235 gehörlosen und taubblinden Kindern. Auch konnte ein kleiner Kindergarten mit rund 20 Kindern eingerichtet werden. Die zweite Schule wurde in Ntungano gebaut. Doch mit dem Bau allein ist es nicht getan. Die Schulen benötigen Energie. Als die Interessengemeinschaft Umwelt (IGU) in Rimpar von den Projekten erfuhr, spendete sie spontan für die Errichtung von Solarpaneelen auf den Gebäuden. „Der Transport und die Verschiffung waren das reinste Abenteuer“, so Sigrid Knoke von der IGU. Eine Firma vor Ort installierte die Anlage.
Die Stromlieferanten auf den Dächern sind deshalb besonders wichtig für die Gehörlosen, da sich die Kinder bei Dunkelheit nicht in ihrer Gebärdensprache unterhalten können. Zusätzlich erhielten die beiden Missionsschwestern Angela und Bakuze dynamobetriebene Taschenlampen, die für zusätzliche Sicherheit sorgen können. Bei einer Veranstaltung der IGU in Rimpar wurde kein Eintrittsgeld verlangt, sondern um eine Spende gebeten. Davon wurden die Lampen angeschafft.
Aber man wollte den Kindern noch eine Freude bereiten. Deshalb kam die Idee auf, den Kindern Stoffbälle zu schenken. In diese wird durch eine kleine Öffnung ein Luftballon gesteckt und aufgeblasen.
Gabi Fischer, selbst Mutter eines gehörlosen Sohnes, wurde auf die Projekte aufmerksam und engagiert sich ebenfalls. Mit Hans Ullrich und Sigrid Knoke (IGU) überreichte sie nun die Geschenke an Ehrenreich und die Missionsschwestern.
Ehrenreich will nun eine Berufsschule für die gehörlosen Jugendlichen bauen lassen, in denen sie nach der Schule einen Beruf, wie Schneider, Friseur, Zimmermann oder Maurer erlernen können.
Unterstützung: Wer die Projekte von Gerhard Ehrenreich unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende oder der Übernahme einer Patenschaft tun. Infos: www.gehoerlosen-afrikaprojekt.de: