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RIMPAR: Gedenken an jüdisches Leben in Rimpar

RIMPAR

Gedenken an jüdisches Leben in Rimpar

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    Im Schlosshof: Sie sind stolz auf die neue Schautafel, die der Freundeskreis Schloss Grumbach angebracht hat; im Bild: (von links) Rimpars Bürgermeister Burkard Losert, Hannelore Mintzel, Edwin Hamberger.
    Im Schlosshof: Sie sind stolz auf die neue Schautafel, die der Freundeskreis Schloss Grumbach angebracht hat; im Bild: (von links) Rimpars Bürgermeister Burkard Losert, Hannelore Mintzel, Edwin Hamberger. Foto: Foto: Chr. Ammon

    Nur wenigen Menschen ist bekannt, dass der Gründer der US-Investmentbank Lehman Brothers Heinrich Lehmann ursprünglich aus Rimpar stammt. Dort gehörte er zu der ehemals blühenden israelitischen Gemeinde. Wie viele Rimparer Juden wanderte er Mitte des 19. Jahrhunderts aus und baute sich in den USA eine neue Existenz auf. Über dieses Kapitel Rimparer Ortsgeschichte informiert seit Kurzem eine Schautafel, die der Freundeskreis Schloss Grumbach im Schlosshof angebracht hat.

    Erarbeitet wurde die Schautafel von der früheren Rimparer Schulleiterin und Kennerin der jüdischen Geschichte Hannelore Mintzel. Die Fotos stammen vom früheren Landtagsabgeordneten und Heimatforscher Christian Will. Neben einer Statistik über die Zahl der jüdischen Einwohner, von den Anfängen in der Zeit Julius Echters bis zum gewaltsamen Ende in der Shoah, schildert die Schautafel die Geschichte der israelitischen Gemeinde.

    Ausführlich wird über die frühere Synagoge im Altort informiert, heute eines der größten baulichen Sorgenkinder der Gemeinde. So hat kürzlich ein Besuch des Amts für Denkmalschutz ergebe, dass das Dach marode ist, der Putz von den Wänden bröckelt und auch die großflächigen Wandbemalungen bedroht sind. Das Gebäude befindet sich in Privatbesitz und dient derzeit als Lagerraum und Hühnerstall. Ein öffentlicher Zugang ist nicht möglich, da es von Privatgrundstücken umschlossen ist. Immerhin gibt es nun Pläne, einen Förderverein mit dem Ziel, die Synagoge zu retten, ins Leben zu rufen.

    Ein weiteres Beispiel jüdischen Lebens in Rimpar wurde erst im vergangenen November abgerissen, das Fachwerkhaus in der Marktstraße 4. Hier lebte noch bis 1937, bis er das Land verlassen musste, mit Josef Frank einer der letzten jüdischen Bürger des Orts. Für Edwin Hamberger vom Freundeskreis war dies der Anlass, sich näher mit der jüdischen Geschichte Rimpars zu befassen. Einige Balken des Hauses aus dem Jahre 1716 konnte er für das Museum retten. Sie umrahmen nun die Schautafel im Schlosshof.

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