Mit dem Läuten der Rimparer Kirchenglocken um 7.32 Uhr, der Zeit, als vor 100 Jahren das furchtbare Explosionsunglück in Oppau geschah, hielten die Besucherinnen und Besucher der Gedenkfeier inne und gedachten der Verstorbenen und Vermissten, teilt der Markt Rimpar in einer Pressemeldung mit.
Bei der schrecklichen Explosion in der Badischen Anilinfabrik in Oppau verloren mehrere hundert Menschen ihr Leben, darunter auch zehn Rimparer Männer. Drei weitere zählen zu den Vermissten. Sie waren als Bauarbeiter beim Bau der Fabrik zur Herstellung von Stickstoffdüngemittel der Badischen Anilin- und Soda-Werke beschäftigt.
Angehörige berichten
Unter den Gästen der Gedenkfeier waren neben Landrat Thomas Eberth, den Altbürgermeistern Anton Kütt und Burkard Losert, der Dritten Bürgermeisterin Margarete May-Page und den Fahnenabordnungen der AWO, der DJK und der KAB, auch Urenkel und Enkel der Rimparer Opfer. Sie berichteten, auch heute noch sichtlich betroffen, von den Erzählungen der Eltern und Großeltern, heißt es in der Mitteilung.
Nachdem Bürgermeister Bernhard Weidner einen kurzen Abriss über die Geschichte und ihre Auswirkungen auf die Rimparer Bürgerschaft gab, ergriff Landrat Thomas Eberth das Wort. "Egal, was die Ursache eines solchen Geschehens ist, es sind immer die menschlichen Schicksale, die dahinterstehen", wird Eberth in der Meldung des Marktes Rimpar zitiert. "Es wurden unfassbar viele Menschen getötet, Kinder wurden zu Waisen, Frauen und Männer verloren ihre Partner, ihre Kinder, ihre Freunde."
Die evangelische Pfarrerin Eva Mundinar und der katholische Pfarrer Dariusz Kruszynski schlossen die Gedenkfeier mit einem Gebet für die Verstorbenen und Vermissten ab.