„Eine Ohrfeige hat noch keinem geschadet“, sagt man so im Volksmund. Aber von Erwachsenen ausgeführte und von Aggression getragene Schläge gegen (Klein)Kinder können lebensgefährlich sein. Mit eindrucksvollen Bildern aus der Praxis berichtete die Rechtsmedizinerin Dr. Bianca Navarro (Universität Mainz) von ihrem Wirken in der forensischen Ambulanz für Opfer häuslicher Gewalt, so eine Pressemitteilung des Landratsamtes.
„Das Erkennen von Kindesmisshandlungen und Folgen von sexuellem Missbrauch ist selbst für Kinderärzte schwer diagnostizierbar. Fachwissen und langjährige Erfahrung sind gefragt, um konkrete Befunde erheben zu können“, betonte Navarro. Die eindeutige Beweislage sei wichtig für Polizei, Staatsanwaltschaft, Familiengericht oder Jugendamt, um Kinder sicher zu schützen.
In der Veranstaltungsreihe Forum Jugendhilfe des Amtes für Jugend und Familie des Landkreises Würzburg berichtete Navarro vor 130 Fachleuten der Justiz, Polizei, Medizin, Jugendhilfe und Kindertageseinrichtungen von Verbrühungen, Brüchen, Schlagspuren und sexuellen Übergriffen gegenüber Säuglingen und Kleinkindern.
„Wir hatten bislang eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Würzburger Institut für Rechtsmedizin in solchen Kinderschutzfällen“ erläuterte Hermann Gabel, Leiter des Amtes für Jugend und Familie. „Kürzlich wurde bekannt, dass die Würzburger Rechtsmedizin wohl nach Erlangen verlegt und dort fusioniert werden soll. Das ist nicht nur für uns Jugendämter ein qualitativ herber Rückschlag.“
Informationen zum Kinderschutz im Landkreis Würzburg, gibt es bei der Koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi) im Landratsamt Würzburg, Zeppelinstraße 15, 97074 Würzburg Tel.: 0931/8003-332 oder -395 Mail: kinderschutzstelle@lra-wue.bayern.de; ww.kreisjugendamt-wuerzburg.de