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KÜRNACH: Gefahrgut-Unfall bei Spedition: 500 Liter Flusssäure ausgetreten

KÜRNACH

Gefahrgut-Unfall bei Spedition: 500 Liter Flusssäure ausgetreten

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    Gefahrgut-Unfall bei Spedition: 500 Liter Flusssäure ausgetreten
    Gefahrgut-Unfall bei Spedition: 500 Liter Flusssäure ausgetreten Foto: Berthold Diem

    Nach ersten Erkenntnissen wurden zum Unfallzeitpunkt am Halleneingang der Spedition sogenannte IBC-Boxen (Kunststofffässer in Metallgitterboxen), die mit jeweils 1000 Liter Flusssäure gefüllt waren, mittels Gabelstapler auf einen Lkw verladen. Nachdem der erste Behälter aufgeladen worden war, beschädigte beim Verladen des nächsten Behälters die Staplergabel den zuvor beladenen, so dass dieser Leck schlug und etwa 500 Liter Flusssäure austraten.

    Bei Flusssäure handelt es sich um einen stark ätzenden, flüssigen Stoff, der mit Sauerstoff reagiert und bei Kontakt Verätzungen bzw. Rötungen der Haut sowie Verätzungen in den Atemwegen hervorrufen kann. Der Ladevorgang ereignete sich zwar in der Abfertigungshalle, jedoch noch nahe genug am Halleneingangstor, so dass die sofort entstandene Gaswolke ins Freie abziehen konnte.

    Vierzehn Personen wurden vom Rettungsdienst vorsorglich zur Überprüfung ihrer Atemwege in umliegende Krankenhäuser gebracht, weil sie sich im mittel- oder unmittelbaren Gefahrenbereich aufgehalten haben. Nähere Informationen liegen diesbezüglich noch nicht vor. Weiterhin musste eine bislang unbekannte Anzahl von Lkw-Fahrern, die sich auf dem Gelände aufgehalten haben, durch Feuerwehr und Rettungsdienst dekontaminiert werden, weil ein Gefahrgutkontakt nicht ausgeschlossen werden konnte.

    Das Speditionsgelände bleibt vorerst gesperrt; eine Entscheidung, wie mit dem havarierten Behälter verfahren wird und welche Folgemaßnahmen noch zu treffen sind, wird unter der Beteiligung der Fachbehörden vor Ort gefällt. Ob ein Sachschaden entstanden ist, kann noch nicht abschließend beurteilt werden.

    Die Arbeiten der Feuerwehren dauerten bis etwa 10 Uhr an, der Gefahrenbereich war weiträumig abgesperrt. Die Wasserschutzpolizei Würzburg hat die Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Eine Spezialfirma übernahm die Reinigung der Unfallstelle. Für die Bevölkerung von Kürnach bestand keine Gefahr.

    Wie die Polizei berichtet, sind die Reinigungsarbeiten inzwischen abgeschlossen. Der Firmenhof wurde wieder freigegeben. Nach der Klärung der Entwässerungssituation konnte eine Gefährdung der Umwelt inzwischen ausgeschlossen werden, teilt die Polizei mit. Gegen einen Arbeiter wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.

    Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand der Polizei hielten sich zum Unfallzeitpunkt insgesamt 52 Personen im näheren Umfeld der Schadensstelle auf. Insgesamt mussten 14 Personen von Notärzten untersucht und teilweise behandelt werden. Wie inzwischen feststeht, wurden zwei der Betroffenen mit Vergiftungserscheinungen in umliegende Krankenhäuser gebracht, berichtet die Polizei.

    Mehrere Feuerwehren, sowie  Rettungs- und Sanitätsdienste waren mit insgesamt 180 Einsatzkräften und fünf Notärzten vor Ort. Auch die Polizei war mit einem größerem Aufgebot im Einsatz.

    Versuch: Was passiert mit einem Glasstab in Flusssäure?

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