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Greußenheim: Geheimnisse in der Turmkugel

Greußenheim

Geheimnisse in der Turmkugel

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    Auf riesiges Interesse stieß in Greußenheim die Demontage von Turmkreuz und -Kugel im Rahmen der Außensanierung der  St.-Bartholomäus-Kirche. Noch vor dem Winter sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
    Auf riesiges Interesse stieß in Greußenheim die Demontage von Turmkreuz und -Kugel im Rahmen der Außensanierung der St.-Bartholomäus-Kirche. Noch vor dem Winter sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Foto: Herbert Ehehalt

    Ein Hinweis auf das 1977 begangene 875-jährige Jubiläum der Gemeinde Greußenheim war das erste erkennbare Dokument, das in der Turmkugel von Greußenheims St.-Bartholomäus-Kirche auftauchte. Welche Schätze und Überraschungen sich darüber hinaus darin befanden, wird sich erst nach der Öffnung der stählernen Kartusche zeigen. Gewöhnlich befinden sich darin Münzen und historische Dokumente. Der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll der Inhalt beim Pfarrfest am 25. August. Dies verkündete Bürgermeisterin Karin Kuhn (BMG) unmittelbar nachdem das Turmkreuz und die Turmkugel demontiert, und per Autokran aus luftiger Höhe auf dem Kirchplatz angekommen waren.

    Gespannte Erwartung stand bald 100 Schaulustigen aller Generationen in den Gesichtern, die am Freitagvormittag die Demontage von Turmkreuz und Turmkugel der St.-Bartholomäus-Kirche miterleben wollten. Für alle war es ein besonderes Erlebnis, wie in vielfachen Bemerkungen der Beobachter zu hören war. Mit Artur Seubert, Karl Kleinschnitz oder Alois Kühnlein waren auch alteingesessene Zeitzeugen vor Ort, die sich an bisher drei identische Anlässe in den Jahren 1947, 1956 und zuletzt 1982 erinnern konnten.

    Aktueller Grund für die Demontage der Insignien ist die Außensanierung der St.-Bartholomäus-Kirche. Die marode Turmeindeckung wurde bereits entfernt. Derzeit ist deshalb hinter dem Gerüst lediglich das nackte Gebälk sichtbar. Die Kostenschätzung für die Gesamtmaßnahme beläuft sich nach Aussage von Bürgermeisterin Karin Kuhn auf 400 000 Euro. Wegen der bei der politischen Gemeinde liegenden Baulast für den Turm hat die Gemeinde mit einem Anteil von 200 000 Euro den größten Batzen zu tragen. Der vom Bistum Würzburg erst kürzlich verhängte Bau- und Ausgabenstopp betrifft allerdings weder die politische Gemeinde noch die Pfarrgemeinde. Eine Kostenbeteiligung des Ordinariats über 100 000 Euro für die seit langem geplante Außensanierung des Kirchenschiffs liegt vor. Dennoch muss die örtliche Pfarrgemeinde mit ebenfalls 100 000 Euro einen ordentlichen Beitrag leisten.

    Neben der komplett neuen Turmeindeckung werden bei der Außensanierung auch schadhafte Stellen des Daches am Kirchenschiff ausgetauscht. Daran anschließend erfolgt eine Aufarbeitung der Sandstein-Gewände, bevor die St.-Batholomäus-Kirche abschließend einen neuen Anstrich erhält. Zwischenzeitlich werden das stählerne Turmkreuz und auch die Turmkugel überarbeitet. Dabei erhält die Kugel eine neue Öl-Vergoldung in mehren Schichten. Bürgermeisterin Karin Kuhn geht davon aus, dass es keine Überraschungen gibt und die Außensanierung vor Beginn des Winters abgeschlossen sein wird.

    Nach Aufzeichnungen der Pfarrgemeinde lässt sich die Geschichte von Greußenheims Pfarrkirche mit ihrem in der Region weit verbreiteten Echter-Turm zurückverfolgen bis ins Jahr 1102. Nach einer von Roland Huth 1984 verfassten Kirchenchronik bestand ein Gotteshaus in Greußenheim aber schon vorher. Der 1942 geborene Artur Seubert kann sich noch an alle drei bisherigen Turmsanierungen erinnern. "Bei einer Sanierung wurde das durch Nässe morsch gewordene Turmgebälk um etwa vier Meter gekürzt" erinnerte sich sich Seubert.

    Vorsichtig entnahm Bürgermeisterin Karin Kuhn die Dokumenten-Kartusche aus der Turmkugel der St.-Bartholomäus-Kirche, nachdem diese im Zuge der Außensanierung demontiert worden war.
    Vorsichtig entnahm Bürgermeisterin Karin Kuhn die Dokumenten-Kartusche aus der Turmkugel der St.-Bartholomäus-Kirche, nachdem diese im Zuge der Außensanierung demontiert worden war. Foto: Herbert Ehehalt
    Ein Hinweis auf das im Jahr 1977 begangene 875-jährige Jubiläum der Gemeinde Greußenheim war das erste erkennbare Dokument, das in der Turmkugel von Greußenheims St.-Bartholomäus-Kirche beinhaltet war.
    Ein Hinweis auf das im Jahr 1977 begangene 875-jährige Jubiläum der Gemeinde Greußenheim war das erste erkennbare Dokument, das in der Turmkugel von Greußenheims St.-Bartholomäus-Kirche beinhaltet war. Foto: Herbert Ehehalt
    Die Zeitzeugen Karl Kleinschnitz (links), Alois Kühnlein (Zweiter von links) und Artur Seubert (Zweiter von rechts) konnten sich noch an die vorangegangenen drei bisherigen Turmsanierungen erinnern.
    Die Zeitzeugen Karl Kleinschnitz (links), Alois Kühnlein (Zweiter von links) und Artur Seubert (Zweiter von rechts) konnten sich noch an die vorangegangenen drei bisherigen Turmsanierungen erinnern. Foto: Herbert Ehehalt
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