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ZELLERAU: Geheimnisvolle Welt der Puppen

ZELLERAU

Geheimnisvolle Welt der Puppen

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    Rosl Spiegel mit einer ihrer Lieblingsfiguren, einem Mädchengesicht,  zu dem sie eine besondere Beziehung hat. Im Hintergrund sind vier Kinder vom Dorf zu sehen, die sie bei der Ausstellung „Kindheit in der Rhön“ am 25. und 26. August in Fladungen in der Rhön zeigt.
    Rosl Spiegel mit einer ihrer Lieblingsfiguren, einem Mädchengesicht, zu dem sie eine besondere Beziehung hat. Im Hintergrund sind vier Kinder vom Dorf zu sehen, die sie bei der Ausstellung „Kindheit in der Rhön“ am 25. und 26. August in Fladungen in der Rhön zeigt. Foto: FOTO Adrienn Sümeg

    „Meine Leidenschaft sind Charakterköpfe“, erzählt die 69-jährige Rosl Spiegel. Sie sitzt in ihrem Wohnzimmer inmitten einer geheimnisvollen Welt aus kleinen Gesichtern. Ihre Puppen und Figuren entstehen aus Freude am schöpferischen Gestalten und werden bis zur Fertigstellung mit verschiedenen Materialen von ihr persönlich in Handarbeit kreiert, jede einzelne ein Unikat.

    „Für mich liegt die Faszination in den Dingen, die das Leben, insbesondere das Kinderleben ausdrücken und offenbaren“, sagt sie.

    Im Moment bereitet sie sich auf ihre Ausstellung „Kindheit in der Rhön vor“, die am Samstag und Sonntag, 25. und 26. August, im Fränkischen Freilandmuseum in Fladungen stattfindet. Dort wird sie Szenen aus dem Dorfleben zeigen, das ihr aus der eigenen Kindheit mit Heuwagen und Gänseblümchen in geliebter Erinnerung geblieben ist.

    Vierzehn Tage später inszeniert Rosl Spiegl dann im Rhönmuseum in Fladungen unter anderem die Krippe einer großen Kirchenruine. Sie war im Laufe ihres 25-jährigen Schaffens viel in Neapel gewesen, wo sie sich als Autodidaktin von italienischen Künstlern für ihre Arbeit an historischen Krippen inspirieren ließ. „Es ist immer wieder eine wahre Wonne für meinen Mann Stefan und mich zu erleben, was dort in den Hinterhöfen geschaffen wird“, berichtet sie mit glänzenden Augen. „Ich kann es gar nicht mit Worten beschreiben, was es für mich bedeutet, meine Krippe nun in meiner Heimat auszustellen.“

    Rosl Spiegel verfügt über ein breites Repertoire: das Dorfleben in der Rhön, Puppen des alpenländischen Brauchtums, Krippenfiguren, Engel und ,Fatschenkinder' (liegende Christuskinder, die in breite Stoffbänder eingewickelt und meist in Glas- oder Holzkästchen ausgestellt werden). Daneben gestaltet sie Puppen in alten deutschen Trachten, Marionetten und Figuren aus Märchen und Kinderbüchern.

    „Mein Weg zur Kunst war stets geprägt vom Wunsch, die Dinge selbst zu machen und zu fühlen“, sagt sie. So hat sie sich im Laufe der Jahre Technik und Wissen selbst angeeignet. Seit ihrer Kindheit modelliert und malt sie. Eine fachliche Ausbildung blieb ihr versagt. „Meine ausgeprägte Beobachtungsgabe und meine Fantasie halfen mir jedoch, das Erlebte praktisch umzusetzen.“ In den siebziger Jahren gestaltete sie Spielpuppen aus Strumpfgewebe, später verwendete sie Terrakotta mit Wachs und Zellulose als Werkstoffe. Jede Figur wird von der Künstlerin mit den Fingern und einem Holzstäbchen modelliert. Ihr Mann Stefan fertigt alle Accessoires aus Holz und Leder.

    Rosl Spiegels wichtigstes Anliegen ist, ihren kleinen Persönlichkeiten Seele einzuhauchen: „Ich will Puppen mit warmer Ausstrahlung, individuellem Charakter und einer Portion Nostalgie. Uniformität und Massenproduktion lehne ich ab.“

    Sonderausstellung „Kindheit in der Rhön“ am Samstag/Sonntag, den 25. und 26. August, im Fränkischen Freilandmuseum in Fladungen. Eintritt: vier Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Nähere Infos unter ? (09 31) 41 13 22.

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