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Albertshausen: Geistlicher Zuwachs für die Kirchengemeinde

Albertshausen

Geistlicher Zuwachs für die Kirchengemeinde

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    Brigitte Weber-Henzel erteilt den Segen.
    Brigitte Weber-Henzel erteilt den Segen. Foto: Wilma Wolf

    Glockenläuten und große Spannung vor Beginn des außergewöhnlichen Gottesdienstes: Regionalbischöfin Gisela Bornowski war gekommen, um die neue Prädikantin Brigitte Weber-Henzel in ihr Amt ein zu führen. "Wir haben Zuwachs bekommen. Nicht ich persönlich, nein. Unsere Gemeinde hat Zuwachs bekommen, geistlichen Zuwachs in Form einer Prädikantin." Mit diesen Worten hieß Pfarrerin Heidi Landgraf Brigitte Weber-Henzel in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Albertshausen, Fuchsstadt und Lindflur willkommen.

    Bis auf den letzten Platz gefüllt war die kleine evangelische Kirche, eine Regionalbischöfin kommt schließlich nicht alle Tage. Über den hohen Besuch und den Zuwachs freue sich die Gemeinde sehr, vor allem auch deshalb, weil Weber-Henzel extra für ihr neues Amt von ihrem Wohnort Würzburg-Rottenbauer nach Albertshausen "umgepfarrt" sei. "Schön, dass es dich gibt", so Landgraf weiter.

    Schon in jungen Jahren wollte sie Pfarrerin werden

    "Sie werden heute zum Dienst als Prädikantin in Ihrer Pfarrei und im Dekanatsbezirk Würzburg berufen", sagte Regionalbischöfin Oberkirchenrätin Gisela Bornowski. Damit werde Weber-Henzel mit der öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung beauftragt. Sie solle in Vollmacht das Wort Gottes weitersagen.

    Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde Brigitte Weber-Henzel  von Regionalbischöfin Gisela Bornowski, Pfarrerin Monika Weber, der Schwester der neuen Prädikantin, und Pfarrerin Heidi Landgraf (von links) in ihr Amt eingeführt.
    Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde Brigitte Weber-Henzel von Regionalbischöfin Gisela Bornowski, Pfarrerin Monika Weber, der Schwester der neuen Prädikantin, und Pfarrerin Heidi Landgraf (von links) in ihr Amt eingeführt. Foto: Wilma Wolf

    Genau das, nämlich Pfarrerin werden, wollte sie schon in jungen Jahren, sagte Weber-Henzel. Doch es kam anders und sie wurde Ärztin, Ehefrau und fünffache Mutter. 2007 zog die gebürtige Berlinerin mit ihrer Familie nach Würzburg. Bei einer Ausbildung zur ehrenamtlichen Klinikseelsorgerin an der Uniklinik Würzburg lernte sie Pfarrerin Landgraf als Mentorin kennen. Von ihr sei sie auch ermutigt worden, ihre Lektorenausbildung zu absolvieren.

    "Königsdisziplin wunderbar gemeistert"

    Da ihr die Arbeit als Lektorin sehr große Freude machte, wollte sie noch tiefer in die Theologie einsteigen und begann ein Fernstudium (kirchlicher Fernunterricht der Mitteldeutschen Landeskirche). Nun freue sie sich nach erfolgreichem Abschluss des Studiums auf ihr neues Amt als Prädikantin, das sie gleich beim Einführungsgottesdienst mit dem Abhalten des Abendmahles unter Beweis stellen durfte. "Das Abendmahl ist die Königsdisziplin und das hat sie wunderbar gemeistert", lobte Landgraf.

    Durch Gebet und Auflegen der Hände segneten und sendeten Regionalboischöfin Gisela Bornowski, Pfarrerin Heidi Landgraf und Pfarrerin Monika Weber aus Berlin Brigitte Weber-Henzel in ihr neues Amt, das sie rein ehrenamtlich ausübt.

    "Es kommen nicht so viele junge Pfarrer nach, wie jetzt in Ruhestand gehen."

    Regionalbischöfin Gisela Bornowski

    Wird dieses Ehrenamt nun das Zukunftsmodell der evangelischen Kirche werden, um künftige Kürzungen von Pfarrerstellen abzufangen? Über die Stellenkürzungen im Dekanat Würzburg könne sie nichts sagen, das liege am Dekanatsausschuss, erklärte die Regionalbischöfin nach dem Gottesdienst dazu. "Dass Ehrenamtliche auch im Verkündigungsdienst mitwirken, haben wir schon so lange ich denken kann", meinte sie.

    Das hauptamtliche Personal werde zudem weniger, nicht weil die Kirche es einspare sondern, weil der Nachwuchs weniger werde. "Es kommen nicht so viele junge Pfarrer nach, wie jetzt in Ruhestand gehen", sagte Bornowski. Um das auszugleichen, brauche die evangelische Kirche "so engagierte Ehrenamtliche, die mit Begeisterung und Freude Gottes Wort verkünden".

    Brigitte Weber-Henzel beim Abendmahl.
    Brigitte Weber-Henzel beim Abendmahl. Foto: Wilma Wolf

    Fakt sei, dass das Dekanat Würzburg bis 2020 "mehrere Pfarrstellen kürzen oder gar komplett streichen muss", hatte Heidi Landgraf im letzten Gemeindeblatt dazu geschrieben. Keiner wisse derzeit, ob das auch die Kirchengemeinde Albertshausen, Fuchsstadt und Lindflur betreffen wird. Doch trotz großer Unsicherheit hat sie und ihre Familie den Entschluss gefasst: "Wir bleiben. Wir fühlen uns wohl hier. Auch wenn wir nicht wissen, was uns bezüglich der Stellenrevision bevorsteht. Wir schaffen das gemeinsam!"

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