Klassenleiter Holger Wunderling erinnert sich gerne an die "fleißige und engagierte Klasse". Nach den jüngst bestandenen Prüfungen sprach Thomas Lößlein, Obermeister der SHK-Innung (Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik) Kitzingen, acht Auszubildende frei, die sich nun Gesellen beziehungsweise Gesellin nennen dürfen. Hinzu kam noch ein weiterer Geselle, der seine Prüfung bereits im vergangenen Jahr abgelegt hatte.
Die Freizusprechenden hätten sich vor dreieinhalb entschieden, den Beruf des SHK-Anlagenmechanikers zu erlernen. Dieser habe mehr Bedeutung denn je, meinte Thomas Lößlein bei der Freisprechungsfeier im Hotel Löwen in Marktbreit. Eine immer älter werdende Gesellschaft benötige seniorengerechte Bäder, immer wärmer werdende Sommer führten zum Einbau von Klimaanlagen, immer dichtere Gebäude erforderten eine automatische Lüftung. Nicht zuletzt erfordere die Energiewende den Einbau von Heizungsanlagen mit mindestens 65 Prozent regenerativem Anteil.
Energiewende nur mit dem SHK-Handwerk
"Für alle diese Aufgaben seid ihr bestens ausgebildet", sagte Lößlein. Die Energiewende gelinge nur mit dem SHK-Handwerk. Er appellierte, Beruf und Betrieb treu zu bleiben und sich nicht von momentan reizvollen Angeboten locken zu lassen. Zudem biete der Beruf sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten zum SHK-Kundendiensttechniker, Techniker oder Meister, der "Krone des Berufs".
"So spreche ich Euch frei von Lehre und Vertrag und erkläre hiermit, dass ihr nun Handwerksgesellen, -gesellin seid", sagte Lößlein. Zusammen mit dem Prüfungsvorsitzenden Axel Weigand und den Lehrervertretern Holger Wunderling und Tobias Selzam überreichte er die Gesellenbriefe an Dennis Aksu aus Kitzingen (Firma Leipold, Kitzingen), Feras Alhaji aus Kitzingen (Krissmer, Dettelbach), Amelie Hein aus Kitzingen (Ritz, Kitzingen), Lukas Lechner aus Rüdenhausen (Krissmer, Dettelbach), Jannis Reinhard aus Volkach (Münch, Volkach), Julian Schiffler aus Segnitz (Weigand, Marktbreit), Marco Schömig aus Volkach (Münch, Volkach), Daniel Umbeer aus Kleinlangheim (Schütz, Kleinlangheim) und Georg Huthöfer aus Marktbreit (Brunzel, Marktbreit).
Experten und wichtige Ansprechpartner
Ohne das Handwerk gehe bei den Zukunftsaufgaben nichts, ist Michael Bissert, Präsident der Handwerkskammer Unterfranken, überzeugt. Das SHK-Handwerk sei ein besonders starker Zukunftsberuf, denn ohne dieses sei eine Umstellung auf umweltfreundliche Systeme nicht möglich. Der Präsident sagte, dass die jungen Gesellen jetzt Experten und wichtige Ansprechpartner für die Kunden seien. Er ermuntere die Freigesprochenen, die berufsspezifischen und fachübergreifenden Bildungsmöglichkeiten zu nutzen.
Auch Bürgermeister-Stellvertreter Sven Biebelriether gratulierte. Er ermunterte die Junggesellen, für ihren Beruf zu schwärmen, um auch andere dafür zu begeistern.