Nach dem coronabedingtem Ausfall im Vorjahr war am Samstagvormittag die Resonanz wie zuletzt 2019 enorm beim nun schon 28. Informationsgang der Gemeinde Veitshöchheim. An die 120 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung von Bürgermeister Jürgen Götz gefolgt und erlebten vier informative Stunden über die rege Bautätigkeit in der Gemeinde und einen formidablen Schlusshock in der Halle von Team-Orange.
An der ersten Station konnten sich die Besucher ein Bild von der kurz vor der Fertigstellung stehenden 850 000 Euro teuren Sanierung der im Jahr 1970 erbauten Aussegnungshalle ein Bild machen. Alle waren recht angetan von der ansprechenden Atmosphäre, die diese nach den Plänen des Architekten Professor Wolfgang Fischer auch ohne die noch zu vergebende Möblierung ausstrahlt.
Offene Glasfassade
Die zum Vorplatz hin nun zu öffnende Glasfassade ermöglicht nun auch Beerdigungen mit großer Trauergesellschaft. Die Baustelle liegt laut Bürgermeister trotz gestiegener Rohstoffpreise und Materialknappheit voll im Kostenrahmen und kann fristgerecht bis Allerheiligen fertiggestellt werden.
Am neuen, bis auf die Asphaltschicht bereits mit einem Durchmesser von 40 Metern hergestellten Kreisverkehr an der Kreuzung WÜ 3/21 konnte die Bevölkerung sehen, dass die Baufirma Leonhard Weiss seit ihrer 14-tägigen Urlaubspause immens gearbeitet hat. Bereits in dieser Woche sollen die Asphaltarbeiten auf der 1,2 Kilometer langen Freistrecke der WÜ 3 von Veitshöchheim bis zur Einmündung der Sendelbachstraße in Gadheim einschließlich Kreisverkehr beginnen.
Asphalt-Arbeiten
Asphaltiert werden kann auch der vom Kreisverkehr neben dem Kfz-Betrieb Raum abgehende Abfahrtsarm in die Schleehofstraße, der eine direkte Zufahrt insbesondere auch der ÖPNV-Busse der Linie 19 aus Güntersleben ins Gewerbegebiet ermöglicht.
Noch liegen geblieben ist bislang das 300 Meter lange Teilstück der vom Kreisverkehr nach Oberdürrbach führenden Kreisstraße WÜ 21. Denn hier soll Aushubmaterial aus dem zweiten Bauabschnitt im Ortsteil Gadheim eingebaut werden. Götz geht nach dem derzeitigen Stand von einer Verkehrsfreigabe vor Weihnachten aus.
Da die Gemeinde bislang ein Fünftel der vom Staatlichen Bauamt berechneten Gesamtkosten von fünf Millionen Euro tragen muss, wäre sie auch von Mehrkosten betroffen.
Fördermittel für Vollausbau
Auf dem Weg ins neue Baugebiet Sändäcker erläuterte der Bürgermeister den 2022 für 840 000 Euro anstehenden Vollausbau der Günterslebener Straße zwischen der Straße an den Fichtenäckern und der Wolfstalstraße. In der Geithainer Allee werde in Höhe der Lindentalstraße eine Querungsstelle zum neuen Baugebiet installiert. Die Regierung von Unterfranken habe für diese Maßnahme 300 000 Euro Fördermittel in Aussicht gestellt.

Fast alle Grundstücke verkauft
In dem eine rege private Bautätigkeit aufweisenden Baugebiet Sandäcker sind laut Götz von den 67 Grundstücken der Gemeinde bis auf vier alle verkauft mit Bauverpflichtung innerhalb von drei Jahren. Zusammen mit dem örtlichen Energieversorger nahm hier die Gemeinde die vierte Ladestation im Ort in Betrieb. Noch aus stehe die Anlage eines Spielplatzes im Landschaftsanger.

Die Route des Informationsganges führte schließlich auch in die 2015 fertig erschlossene acht Hektar große Gewerbegebietserweiterung, wo das vor kurzem fertig gestellte 25-Meter-Hochregallager der Wegmann automotive GmbH besonders augenfällig ist. Die Blicke auf sich zog auch das vor seiner Fertigstellung stehende Bürogebäude mit Rechenzentrum der rockenstein AG, einem bedeutenden Player der digitalen Transformation und gleich nebenan die vor kurzem eingeweihte Strahlentherapiepraxis Main-Franken.

Besichtigt werden konnte dann nach einer Einführung durch Geschäftsführerin Alexandra Neukum das Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften (WIVW), das seit kurzem einen Erweiterungsbau nutzen kann. Das WIVW testet mittels Simulatoren und auch in realen Fahrzeugen Fahrer-Assistenzsysteme.
Der obligatorische "Schlusshock" mit Bewirtung fand nur wenige Meter weiter in der Raiffeisenstraße in einer der beiden großen Hallen der ehemaligen Firma Isodämm statt, die das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg (KU) ein Jahr zuvor erworben hatte, um vom Güßgraben nach hier den Abfallwirtschaftsbetrieb Team Orange zu verlagern. Betriebsleiter Alexander Pfennig stellte Entstehung, Struktur, Fuhrpark, Aufgaben, Bring- und Holsystem und Services des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises vor, der 140 Mitarbeiter hat.

