"Der Schulverband Pleichachtal-Kürnach hat das gesamte Areal um unser Schulhaus mit einer Fläche von knapp 12 000 Quadratmetern einschließlich des Schulgebäudes käuflich erworben", teilte Bürgermeister Alois Fischer dem Unterpleichfelder Gemeinderat mit.
Am 18. Mai sei der Erbbaurechts- und Mietvertrag beim Notar unterschrieben worden. Vertragspartner des Unterpleichfelder Bürgermeisters war Bürgermeister Konrad Schlier aus Bergtheim in seiner Funktion als Vorsitzender des Schulverbands.
Der Verkauf von Schule und Schulgelände kam nicht überraschend. Diese Entscheidung wurde lange diskutiert und mit Gutachten begleitet. Die Mitglieder des Schulverbands sind sich einig, dass in Unterpleichfeld eine zentrale Mittelschule im nördlichen Landkreis entstehen soll.
Das Schulgebäude in Estenfeld wird nur noch in diesem Schuljahr als "Außenstelle" der Mittelschule genutzt. Mit Beginn des neuen Schuljahres im September gehen auch "die Estenfelder" in die zentrale Mittelschule. Und "den Rimparern steht es weiterhin offen, sich unserem Schulverband anzuschließen", sagte Fischer. Aktuell besteht ein Kooperationsvertrag.
Entscheidung für eine zukunftsfähige und moderne Mittelschule
Dem Mittelschulverband Pleichach-Kürnachtal gehören die Gemeinden Bergtheim, Estenfeld, Hausen, Kürnach, Oberpleichfeld, Prosselsheim und Unterpleichfeld an. Der Verband bietet "das umfassende Angebot einer Mittelschule aus Regel-, Ganztags- und M-Klassen" an.
Rektor Jens Dietzsch ist sich sicher: "Mit der Entscheidung für einen zentralen Mittelschulstandort in Unterpleichfeld haben die beteiligten Gemeinden im Würzburger Norden eine richtungsweisende Entscheidung getroffen." Sie hätten damit eine "zukunftsfähige, moderne Mittelschule zum Wohle ihrer jungen Mitbürger" geschaffen.
"Wir sind jetzt nicht mehr Eigentümer, sondern nur noch Miteigentümer der Pleichachschule", berichtete Fischer dem Gemeinderat. Er sei "guter Dinge, dass wir so ein besseres Angebot für unsere Schülerinnen und Schüler und insgesamt eine Aufwertung der Mittelschule haben". Er rechne damit, "dass die Umlage für die einzelnen Schüler sinken wird".
2,75 Millionen Euro hat die Gemeinde Unterpleichfeld für Areal und Gebäude bekommen. Der Vertrag sei "geprüft und in Ordnung". Es gebe nichts zu verbergen: Jeder Gemeinderat könne ihn im Rathaus "gründlich lesen". Fischer bot sogar an, den gesamten Vertrag öffentlich vorzulesen. Aber eine Einsichtnahme im Rathaus war den Gemeinderäten lieber.
Erlös soll in den Bau einer neuen Grundschule investiert werden
Der Erlös soll komplett in den Bau einer neuen Grundschule investiert werden. Das Grundstück dafür hat die Gemeinde Unterpleichfeld schon erworben, im Haushalt sind Summen eingestellt und die Planung verschiedener Gebäudeformen geht voran.
Entstehen soll eine zweizügige Grundschule für mehr als 200 Kinder und integriertem Hort. "Je nach Art und Weise" rechnet die Gemeinde mit Baukosten zwischen elf und 18 Millionen Euro. Nach Abzug staatlicher Zuschüsse wird wohl gut die Hälfte dieser Kosten die Gemeindekasse belasten. Nach derzeitigem Stand soll die neue Grundschule spätestens 2025 eröffnen.
Aktuell befindet sich die Pleichach-Grundschule Unterpleichfeld noch im Gebäudekomplex des Mittelschulverbands. "Bis die neue Grundschule steht, ist der Bereich für die Grundschüler farblich getrennt", beschrieb der Bürgermeister Konzept und Übergangsregelungen im Kaufvertrag. Schulleiterin der Pleichach-Grundschule ist Brigitte Umkehr.
