Nach 14 Jahren ist Schluss: Andreas Förster (CSU) tritt von seinem Ehrenamt als Mitglied des Gemeinderates Estenfeld zurück. In der jüngsten Sitzung hat der Rat bereits diesen Rücktritt beschlossen. Für Förster rückt Konrad Hasch (CSU) nach, der schon von 2012 bis 2014 im Rat saß.
Einen Grund für einen Rücktritt als Gemeinderatsmitglied muss nicht mehr angegeben werden. Ein Ratsmitglied beantragt den Rücktritt, und das Gremium trifft darüber einen in der Regel positiven Beschluss. Im Gespräch mit dieser Redaktion begründete Förster seinen Rücktritt mit beruflichen Gründen. Als Inhaber einer örtlichen Zimmerei "ist die Arbeit immer mehr geworden, und mir fehlte am Ende einfach die Zeit, mich so in den Rat einzubringen wie es mir vorgestellt habe".
Projekt WLAN angestoßen
In seiner Zeit als Gemeinderat hat er unter anderem das Projekt WLAN (Wasser, Lebensraum, Artenschutz, Naherholung) angestoßen, und der Gemeinderat hatte dafür auch 10 000 Euro in seinen Haushalt eingestellt. Dieses Projekt wird Förster nach eigener Angabe weiterverfolgen.
Konrad Hasch musste nicht lange überlegen, ob er den Platz von Förster im Gemeinderat übernehmen will. "Kneifen wollte ich nicht", sagt er, vielmehr sei es für ihn tatsächlich eine Ehre. Der 35-Jährige hat Rettungswesen und Medizinpädagogik studiert und ist auch Bauingenieur für den vorbeugenden Brandschutz. Zudem ist er Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Estenfeld und arbeitet in der ADAC-Luftrettung. Dort sitzt er als "Co-Pilot" (ohne Flugschein) neben dem Piloten und ist für die Navigation und die Beobachtung des Luftraumes zuständig, bei Einsätzen unterstützt er medizinisch den Notarzt.
"Fühle mich den Bürgern verpflichtet"
Für seine Ratsarbeit hat er sich vorgenommen, sich von der Parteipolitik zu distanzieren. "Wir setzen uns für Estenfeld und seine Bewohner ein, da hat Parteipolitik nichts verloren", sagt er, "ich fühle mich den Bürgern verpflichtet und nicht einer Partei."
In seiner nächsten Sitzung wird der Gemeinderat Förster verabschieden und Hasch als Nachrücker begrüßen. Seinen Eid hatte Hasch bereits im Juni 2012, auch damals schon ein Nachrücker für den seinerzeit verzogenen Erwin Belohlavek, abgelegt und somit muss dieser Eid lediglich erneuert werden. Geklärt werden muss noch, ob Konrad Hasch Mitglied des Bauausschusses wird, wie es ihm als Bauingenieur schon angetragen wurde.