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Veitshöchheim: Gemeinderat lehnt mehrheitlich Grünen-Antrag auf Glyphosat-freie Bewirtschaftung ab

Veitshöchheim

Gemeinderat lehnt mehrheitlich Grünen-Antrag auf Glyphosat-freie Bewirtschaftung ab

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    Seit 2017 darf die Gemeinde Veitshöchheim kein Glyphosat mehr für die Unkrautbekämpfung verwenden. Seitdem sehen nicht alle Friedhofswege mehr so "geleckt" aus, wie dieser im Waldfriedhof, was offenbar bei manchen Bürgern, wie die Diskussion in der jüngsten Gemeinderatssitzung offenbarte, auf Unverständnis stößt. Foto: Dieter Gürz
    Seit 2017 darf die Gemeinde Veitshöchheim kein Glyphosat mehr für die Unkrautbekämpfung verwenden. Seitdem sehen nicht alle Friedhofswege mehr so "geleckt" aus, wie dieser im Waldfriedhof, was offenbar bei manchen Bürgern, wie die Diskussion in der jüngsten Gemeinderatssitzung offenbarte, auf Unverständnis stößt. Foto: Dieter Gürz

    In der Sache vom Grundsatz her zwar einig, aber nicht in der beantragten Form eines Beschlusses, war sich der Gemeinderat Veitshöchheim in seiner jüngsten Sitzung, als ein Antrag, gemeindeeigene Grundstücke ohne Glyphosat und anderen Pestiziden zu bewirtschaften, nach fast halbstündiger Diskussion keine Mehrheit fand.

    Die Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion im Gemeinderat hatte dies schriftlich beantragt und unter anderem gefordert, dies auch als Bedingung bei der Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen aufzunehmen.

    Dazu stellte Bürgermeister Jürgen Götz fest, dass es seinem Bauhof bereits seit 2017 komplett untersagt sei, glyphosathaltige Spritzmittel zu verwenden. Dies führe vor allem im Friedhof dazu, dass er ständig von Leuten angesprochen werde, warum dort nun nicht mehr alle Wege unkrautfrei seien.

    CSU/VM-Sprecher Marc Zenner bezeichnete den von den Grünen gestellten Antrag als "Populismus in Reinkultur", der nur darauf angelegt sei, einen "Galerie-Beschluss" zu produzieren. Wer es ernst meine mit der Biodiversität, so Zenner, der pachte Grundstücke und lege Bienenweiden an, dann habe er mehr getan, als hier einen wirkungslosen Beschluss beizubringen. Zenner: "Ich bin strikt dagegen, dass wir hier als Gemeinde versuchen, Dritten Vorschriften zu machen, die wir weder kontrollieren noch durchsetzen können."

    Zenners Kollege Simon Kneitz meinte, es sei absoluter Konsens, generell mit Spritzmitteln sorgsamer umzugehen. Er stufte aber wie Zenner den Grünenantrag als Augenwischerei ein. Viel wichtiger sei die Bewusstseinsbildung im privaten Gartenbereich, wo nach seiner Meinung bei vielen Leuten alles drauf geworfen werde, was der Baumarkt so hergebe.

    UWG-Sprecher Stefan Oppmann, beruflich als Gemeindegärtner tätig, sah es als notwendig an, den Bürgern klar zu machen, dass es die "geleckten" Wege mangels guter Alternativen nicht mehr geben kann und deshalb auch Unkraut auf den Wegen in den Friedhöfen steht. Der Bürgermeister erklärte dazu, dass die Gemeinde wohl nicht umhinkomme, ein oder zwei Gärtner mehr einzustellen. Grünen-Mitglied Holger Kess wies den Vorwurf des Populismus zurück. Er sprach sich dafür aus, die Bürger auf das geltende Anwendungsverbot glyphosathaltiger Mittel auf befestigten Flächen hinzuweisen und ihnen den Zugang zu Informationsquellen hinsichtlich einer pestizidfreien Pflege von Haus- und Kleingärten zu vermitteln. Der Bürgermeister sicherte dies zu. Ihren Antrag zogen die drei Grünen-Ratsmitglieder gleichwohl nicht zurück, der dann bei der Abstimmung bei zehn Ja- und elf Neinstimmen knapp die Mehrheit verfehlte.

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