Die Zeit drängt. Das geht aus einem Schreiben von Bürgermeisterin Ursula Engert an die Eisinger Gemeinderäte hervor, die zu einer Sondersitzung mit nur einem Tagesordnungspunkt geladen waren: Vorberatung zur Aufstellung des Bebauungsplanes Guttenberger Straße.
Jüngst hatte die Bürgermeisterin in einem Gespräch mit der Main-Post die Situation verdeutlicht. Falls sich die Entscheidung hinaus ziehe, könnte es in diesem Jahr eng werden. Es müssten einige Vorarbeiten erledigt werden, beispielsweise die Rodung des Areal. Das aber sei nur in der vegetationslosen Zeit erlaubt.
Aus diesem Grund wies Bürgermeisterin Ursula Engert eingangs der Sitzung auf den Zeitdruck hin. Sie hoffte auf „gute Beschlüsse, damit es voran gehen kann.“ Und es geht voran: Der Eisinger Gemeinderat stimmt mit 12:1 Stimmen dem Konzept des Büros Stadtplaner Wegner (Veitshöchheim).
Weiter wurde angeregt, einen Verbindungsweg zum benachbarten Sankt-Josefs-Stift zu prüfen. Der Tiefbauplanung des Büros Köhl (Würzburg) stimmte das Gremium ebenfalls mit 12:1 zu. Das sind allerdings erst Vorbeschlüsse. Die finalen Entscheidungen werden in der Gemeinderatssitzung am 28. Juli getroffen.
Erleichterung
Die Vertreter des Bruno-Werks und Sankt-Josefs-Stifts sind über die Vorbeschlüsse erleichtert. Sie hatten schon vor der Entscheidung der Gemeinderäte um Zustimmung geben. Werner Scheller, Vorsitzender der Sankt-Josefs-Stiftung, machte keinen Hehl daraus, dass die Einrichtung den Erlös dringend benötige: „Wir bitten um Beschleunigung ihrer Entscheidung, damit wir bald unsere Häuser sanieren können.“
In seiner Präsentation stellte Bertram Wegner sein Konzept für das 1,5 Hektar große Baugebiet am südöstlichen Ortsrand vor. Er habe in seinem Entwurf die Vorgaben der Gemeinde zugrunde gelegt. Grundsätzlich sind maximal zwei Vollgeschosse zulässig. Der Plan sieht im Detail die Errichtung von insgesamt 26 Gebäuden vor: Acht Doppel- und 18 Einzelhäuser finden Platz. Die Dachneigungen sind bei den Satteldächern auf 35 bis 40 Grad vorgesehen, bei Zelt- beziehungsweise Walmdächern mit 20 Prozent Neigung. Die Häuser werden eine Höhe von 8,50 oder zehn Meter aufweisen.
Stichstraße
Erschlossen wird der Bereich mit einer Stichstraße. Diese endet mit zwei rechtwinkligen Abbiegungen in einem Wendehammer. Ein Fußgängerweg, der mit einem Pfosten den Allgemeinverkehr blockiert, soll den Feuerwehr-, Müll-, Räum- oder Streufahrzeugen als Notweg dienen.
Etwas schwieriger, aber lösbar, gestaltet sich die Tiefbau-Planung. Zur Ausgangslage sagte Dipl-Ing. Peter Leimeister, dass dieses Gebiet nicht ohne weiteres an die bestehende Mischwasser-Ableitung angeschlossen werden könne. Leimeister erläuterte mehrere Möglichkeiten, empfahl letztlich für jedes Gebäude ein Mischsystem mit verzögerter Ableitung in den Mischwasserkanal. Das heißt, das Regenwasser wird verzögert in Zisternen abgeleitet.