Der Unterpleichfelder Gemeinderat hat eine neue Satzung beschlossen, mit dem Titel "Satzung über die Bestellung, Aufgaben und Befugnisse des ehrenamtlichen Beauftragten für Belange von Menschen mit Behinderung". Dieser Satzung für den Wirkungsbereich der Gemeinde liegt ein Vorschlag des Landratsamts Würzburg zugrunde. Der Entwurf der Mustersatzung wurde von Ernst Joßberger auf Wunsch einiger Kommunen und von örtlichen Beauftragten erstellt. Joßberger ist im Landkreis Würzburg der Beauftragte von Menschen mit Behinderung.
In Unterpleichfeld ist Gemeinderat Gerold Kober der örtliche Behindertenbeauftragte. Die neue Satzung stärkt seine Position und hat das Ziel, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft vor Ort zu gewährleisten und ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen. Benachteiligungen sollen beseitigt und verhindert werden.
Kober bat seine Ratskollegen, der neuen Satzung zuzustimmen. Das geschah einstimmig. Ebenso einstimmig war die Wahl eines Stellvertreters, der Kober als örtlichen Behindertenbeauftragten bei Terminen und Sitzungen des Landkreises vertritt. Dritter Bürgermeister Georg Zimmermann erklärte sich dazu bereit und wurde zum Stellvertreter ernannt.
Pauschale für den Tierschutzverein Würzburg steigt
Ein anderes Thema in der Gemeinderatssitzung war die Inobhutnahme von Fundtieren auf Gemeindegebiet. Seit vielen Jahren überträgt die Gemeinde Unterpleichfeld ihre Pflichtaufgabe zur Versorgung von herrenlosen oder aufgefundenen Tieren an den Tierschutzverein Würzburg. Für diese Inobhutnahme von Fundtieren bezahlt sie regelmäßig einen Pauschalbetrag von jährlich 20 Cent pro Einwohner. Das erspart den Mitarbeitenden des Tierschutzvereins die "stressige und komplizierte Bearbeitung von Einzelfällen". Damit der Tierschutzverein Würzburg die Aufgabe weiterhin übernehmen kann, bedarf es wegen gestiegener Kosten einer Erhöhung auf 31 Cent pro Einwohner.
Landrat Thomas Eberth legte den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ans Herz, dieser Erhöhung zuzustimmen. Der Landkreis selbst habe im Juli 2022 in einer Kreisausschusssitzung beschlossen, seine jährlichen Zahlungen an das Würzburger Tierheim zu erhöhen. Damit der Umgang mit Fundtieren weiterhin in kompetenter Hand bleiben kann, sei jede einzelne Stadt, jeder Markt und jede Gemeinde aufgerufen, sich solidarisch einzubringen.
Fischer: Erschreckend, wie viele Gemeinden ihrer Verpflichtung nicht nachkommen
Jahr für Jahr würden rund 170 Tiere in der Obhut des Tierheims des Würzburger Vereins landen. Etwa die Hälfte würde aus den Gemeinden im Landkreis kommen. "Bemitleidenswerte Wesen – ausgesetzt, oft krank und halb verhungert – erhalten im Würzburger Tierheim die Hilfe, die sie benötigen", bittet Landrat Eberth um Solidarität. Der Unterpleichfelder Gemeinderat stimmte der Erhöhung auf 31 Cent Zuschuss pro Einwohner einstimmig zu. Bei den derzeit 3010 Einwohnern ergibt das einen Betrag von 933,10 Euro im Jahr.
Bürgermeister Alois Fischer wunderte sich über die Aussage des Landrats, dass sich derzeit leider "nur rund die Hälfte der Landkreisgemeinden direkt an der Finanzierung des Würzburger Tierheims beteiligen". "Es ist erschreckend für mich, wie viele Gemeinden ihrer finanziellen Verpflichtung bisher nicht nachgekommen sind", wies Bürgermeister Fischer auf das unterstützenswerte ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Tierschutzvereins hin.