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Uffenheim: Gemeinsam für Demokratie einstehen: Uffenheim feiert 75 Jahre Grundgesetz

Uffenheim

Gemeinsam für Demokratie einstehen: Uffenheim feiert 75 Jahre Grundgesetz

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    Viele Menschen bildeten eine Kette. Sie feierten in Uffenheim vorab den 75. Geburtstag des Grundgesetzes und setzten ein Zeichen für die Demokratie.
    Viele Menschen bildeten eine Kette. Sie feierten in Uffenheim vorab den 75. Geburtstag des Grundgesetzes und setzten ein Zeichen für die Demokratie. Foto: Gerhard Krämer

    Uffenheim zeigte erneut Gesicht für Menschenwürde und Demokratie: Vor der Stadthalle, am Kriegerehrenmal und am Partnerschaftsbrunnen wurde 75 Jahre Grundgesetz gefeiert. Dazu bildete sich eine Menschenkette, Redner und Rednerinnen erinnerten anhand ausgewählter Artikel des Grundgesetzes an dessen Bedeutung für die Demokratie.

    Die Polizei schätzte 200 Teilnehmende, es dürften aber mehr gewesen sein, die dem Aufruf des "Uffenheimer Bündnis gegen Rechtsextremismus – für Demokratie und Toleranz" gefolgt waren. Sie bildeten zweimal um den Partnerschaftsbrunnen herum und dann bis zum Kriegerehrenmal eine Menschenkette.

    Viele Menschen bildeten eine Kette. Sie feierten in Uffenheim vorab den 75. Geburtstag des Grundgesetzes und setzten ein Zeichen für die Demokratie.
    Viele Menschen bildeten eine Kette. Sie feierten in Uffenheim vorab den 75. Geburtstag des Grundgesetzes und setzten ein Zeichen für die Demokratie. Foto: Gerhard Krämer

    Die Vielzahl der Menschen freute Bürgermeister Wolfgang Lampe, zeige dies doch den Zusammenhalt. Auch die Beteiligung der Bomhardschüler hob er wie Dekan Max von Egidy lobend hervor. "Die Uffenheimer Zivilgesellschaft ist lebendig und verteidigt das Grundgesetz", sagte der Dekan im Gespräch mit dieser Redaktion.  Lampe dankte bei seiner Begrüßung dem rund 20-köpfigen Vorbereitungsteam der Kundgebung. "Das ist ein beispielhaftes bürgerliches Engagement."

    Grundgesetz als Erfolgsgeschichte

    "Unser Grundgesetz hat uns nach der Schreckenszeit der Nazidiktatur und dem Zweiten Weltkrieg ein Leben in Freiheit, Frieden und Demokratie in Deutschland ermöglicht – es ist eine Erfolgsgeschichte. Aber, sie ist keine Selbstverständlichkeit." Deshalb sei es besonders in diesen Tagen sehr wichtig, sich mutig gegen den Populismus zu stellen und die Demokratie und Freiheit aktiv zu verteidigen, sagte Lampe.

    Niemand sollte Angst haben müssen, Plakate aufzuhängen, am Infostand zu stehen oder seine Meinung zu sagen. "Wir müssen gemeinsam für eine offene und demokratische Gesellschaft einstehen", rief er den Teilnehmenden zu.

    Mehrere Redner und Rednerinnen standen hinter einer Tafel mit einem aufgedruckten Grundgesetz-Artikel, den sie sich ausgesucht hatten. CSU-Stadtrat und Lehrer Philipp Specht erläuterte die Entstehung des Grundgesetzes. Dieses atme so sehr den "Geist des Nie-wieder". Nie wieder sollten so entsetzliche Verbrechen wie der Holocaust in Deutschland möglich sein, sagte Specht.

    Langer und steiniger Weg

    Verantwortung übernehmen, Europa nach vorne bringen, das sollte die neue Rolle der Bundesrepublik Deutschland sein. "Ein Auftrag, den wir bis heute in Uffenheim mit Leben füllen", erinnerte Specht. Das zeige sich am 1. Mai, wenn Gäste aus Europa nach Uffenheim als gute Freunde kämen.

    Sie hatten sich einen Artikel oder einen Absatz eines Artikels ausgesucht und erläuterten diesen.
    Sie hatten sich einen Artikel oder einen Absatz eines Artikels ausgesucht und erläuterten diesen. Foto: Gerhard Krämer

    SPD-Stadträtin Ursula Suchanka sprach zu Artikel 3 "Männer und Frauen sind gleichberechtigt". Sie erinnerte dabei an den langen und steinigen Weg bis zur Verwirklichung. Deshalb setze sie sich, wo immer sie könne, für die Gleichstellung von Männern und Frauen ein.

    Der Meinungsfreiheit widmeten sich die Bomhard-Schülerinnen Tatiana Wisniewska und Nina Dermühl. "Der Artikel 5 garantiere uns Jugendlichen die Freiheit, zu sagen, was wir denken und fühlen – ohne Zensur." Sie bezeichneten den Artikel als Fundament unserer lebendigen Demokratie.

    Dem Artikel 21, Absatz 2, der sich mit verfassungswidrigen Parteien beschäftigt, widmete sich SPD-Stadtrat Andreas Schober. Die Absätze zwei und drei des Artikels 20 "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus", beleuchtete Gert Bodendörfer. Den vierten Absatz, in dem das Widerstandsrecht verankert ist, erläuterte CSU-Stadträtin Ulrike Streng.

    Wer Grundrechte missbraucht, verwirkt diese. Das beinhaltet Artikel 18, den sich Stadtrat Uwe Strebel (Bürgerliste) ausgesucht hatte. Beim Artikel 3, der Gleichheit vor dem Gesetz, setzte sich Martin Weidt kritisch mit dem Begriff "Rasse" auseinander. Yvonne Hirsch ging auf den Artikel 6, Ehe und Familie, ein.

    Zwischen den Beiträgen wurden das Deutschlandlied und die Europahymne vom Liederkranz unter Leitung von Susanne Holzmann zusammen mit den Teilnehmenden gesungen. Die Hymne der Friedensbewegung, "Imagine" von John Lennon, sang der Chor der Bomhardschule zum Abschluss.

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