EIBELSTADT (TRAB) "Die, die heute für 50 Jahre Singen vom deutschen Sängerbund geehrt werden, waren, als sie dem ATGV beitraten, junge Burschen. Von denen bräuchten wir jetzt auch einen Sack voll - und alle Probleme wären gelöst." Mit diesen humorigen Worten leitete Ernst Pilsl, der Vorsitzende des Allgemeinen Turn- und Gesangvereins Eibelstadt, vor etwa 120 Gästen beim Festkommers zum 80-jährigen Bestehen des Vereins die Ehrungen ein.
Gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzenden Hans Herold überreichte er im Sängerzimmer im Gasthaus "Zum Schwan" Urkunden und Nadeln.
Gegründet worden war der Verein 1924 als Turn- und Gesangsverein, so Pilsl in seinem kurzen historischen Rückblick. Nach der Auflösung im "Dritten Reich" und der Wiedergründung am 10. Februar 1946 folgten gute Jahre. 1972 schließlich trennte sich die Leichtathletikabteilung von den Sängern, um einen eigenen Sportverein zu gründen. 1988 schließlich entstand der Frauenchor und zwei Jahre später traten Männer und Frauen erstmals gemeinsam auf. Nach der Gründung des Kinder- und Jugendchores 1998 entschlossen sich die Verantwortlichen des ATGV im Jahr 2002, beide Chöre aus Gründen fehlenden Nachwuchses endgültig zusammenzulegen: Der gemischte Chor war entstanden. Das viel gelobte Chorkonzert im Jahr 2003 bestätigte die Richtigkeit dieser Entscheidung, so Pilsl.
"Einzeln sind wir nur ein Wort, doch zusammen sind wir ein Gedicht", betonte der Vorsitzende die wichtige Gemeinschaftsaufgabe eines Chores. "Wir dürfen deshalb nicht nachlassen, junge Leute für den Chorgesang im Verein zu gewinnen."
Gelungen ist dies in ersten Schritten bereits mit dem Kinderchor, der mit den Liedern "Gummibär" und "Anne Kaffeekanne" zum Gelingen des Festabends ebenso beitrug wie das "große Vorbild", die etwa 40 Mitglieder des gemischten Chors.
Gute Gründe, im Chor zu singen, brachte Bürgermeister Heinz Koch zur Sprache. Musik mache nicht nur Spaß, sondern fördere die Intelligenz und halte gesund, erklärte er. Auch was den Nachwuchs angeht, ist der Bürgermeister zuversichtlich: "Immer mehr Menschen wird bewusst, wie groß der Unterschied zwischen Musik aus der 'Retorte' und live erlebter Musik ist."
Vom fränkischen beziehungsweise deutschen Sängerbund wurden geehrt: Gerlinde Hutterer (für zehn Jahre Singen), Wolfgang Schiller, Wolfgang Schmidt (25 Jahre), Hermann Amling, Heinz Buhl, Edwin John (50 Jahre). Außerdem ehrte der ATGV zusätzlich: Roland Englert, Ernst Erhard, Renate Köller, Enrico Lepore, Monika Mainberger, Sieglinde Schwenzer, Peter Wolf (für zehn Jahre Singen); Traudel Amling, Rosa Amling, Erhard Glöckner, Hans Grzesik, Willi Hupp, Helene Schenk, Manfred Weberbauer (25 Jahre); Bernhard Amling, Gerhard Börner, Walter Dörr, Heinz Schenk (40 Jahre); Erwin Anger, Ewald Hofmann (50 Jahre).