Für das Gelände der ehemaligen Malzfabrik in Reichenberg gibt es Pläne für eine künftige Nutzung. Wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt wurde, soll hier ein Wohngebäude errichtet werden. Konkret geht es um eine Wohneinheit, bestehend aus drei Häusern mit insgesamt 34 Wohnungen. Zusätzlich dazu sollen Stellplätze – sowohl in einer Garage als auch auf der Freianlage – mitgedacht werden, ebenso wie ein Kinderspielplatz.
Um ein historisches Andenken an die Malzfabrik zu erhalten, wurden "beim Abbruch das, was an baulichen Bestandteilen zu retten war, gesichert und gelagert", berichtete Thomas Mensing, der Architekt des Bauprojektes. Ziel sei es, die historischen Bestandteile, wie Pflastersteine und Fassadenteile, später in den Neubau zu integrieren.
Belastung der Anwohner vermeiden
Beim Bau werden Probleme bei der Beschaffung benötigter Rohstoffe aufgrund aktueller Engpässe erwartet. Um die Belastung der umliegenden Nachbarinnen und Nachbarn möglichst gering zu halten, versprach der Architekt, dass erst mit dem Bau begonnen wird, wenn eine "zeitlich straffe, stringente und termintreue Durchführung" gewährleistet werden kann und keine Baupausen aufgrund von Lieferengpässen riskiert werden.
Annette Schumann (Bündnis 90, die Grünen) brachte Ideen ein, wie das transparent aus Glas gestaltete Treppenhaus zwischen den Häusern so gestaltet werden kann, dass Vögel nicht dagegen fliegen. Den Vorschlag der Projektbetreuer "Sticker anzukleben", wies sie als ineffektiv zurück: "Aufkleber nützen nichts!" Es gäbe "zertifizierte Gläser, die man hier verwenden kann.", so die Gemeinderätin. Außerdem hakte sie nach, wie es um das artenschutzrechtliche Gutachten steht. Hier sei der Forderung, "Ersatzunterkünfte für Vögel und Fledermäuse zu schaffen." Dies sei in ausreichender Zahl erledigt worden, so Thomas Mensing.
Diskutiert wurden außerdem eine Verbesserung des Schulweges im Bereich der Malzstraße und der Reutergasse, die beispielsweise durch das Einrichten einer Spielstraße erreicht werden könnte.
150.000 Euro für den Straßenbau
Alexander Kehr erläuterte den Verwaltungs– sowie den Vermögenshaushalt 2022. Den Verwaltungshaushalt bezifferte er mit 11.790.100 Euro in Einnahmen und Ausgaben. Übertragen werden sollen 222.000 Euro in den Vermögenshaushalt, eine vergleichsweise hohe Summe gegenüber dem Vorjahr. Als Gründe werden hier große Investitionsmaßnahmen wie die Neubauten von Kindergärten genannt.
Im Haushalt 2022 wurden unter anderem ungefähr 150.000 Euro für den Straßenbau vorgesehen. Hier sind im laufenden Jahr eher kleinere Ausbesserungsarbeiten geplant. Für die Grundschule werden bedarfsgerecht Gelder bereitgestellt, die sich danach richten, ob beispielsweise neue Schulbücher benötigt werden. Des Weiteren wurden als Kostenpunkte die Zuschüsse für die Schülerbeförderung, die Schulsozialarbeit, die im Laufe des Jahres anlaufen soll, sowie die Schwimmbadnutzung genannt.
Um die Kosten für den Einbau von Luftfiltern zu kompensieren, verzichtet die Grundschule auf die diesjährigen Renovierungsarbeiten in den Sommerferien. Diese durchzuführen, bevor die Lüftungsanlagen eingebaut werden, wäre auch wenig sinnvoll, bemerkte Gemeinderat Frank Rohrmann, der im Austausch mit der Grundschule steht.