Bei der 13. Auflage der Residenznacht strömten am vergangenen Samstagabend 2000 Besucher zum Weltkulturerbe. Baumeister Balthasar Neumann hätte seine helle Freude gehabt. Oder hätte er sich doch auch ein wenig Sorgen um die Bausubstanz seines Meisterwerkes gemacht? Und haben auch ganz normale Würzburger noch die Chance, eines der begehrten Tickets zu ergattern? Denn ausverkauft war die Residenznacht mal wieder lange vorher. Warum, erklärt Chef der Schlösserverwaltung in Würzburg, Gerhard Weiler.
Frage: 2000 Besucher bei der Residenznacht. Ein toller Erfolg. Doch wie garantiert man da noch die Sicherheit des Bauwerkes und seiner Schätze?
Gerhard Weiler: Ja, das war ein großer Erfolg. Die Sicherheit ist bei solchen Veranstaltungen das A und O. Wir verfügen über ein gutes Sicherheitskonzept, das durch ganz viel Manpower unterstützt wird. Wir haben überproportional viele Sicherheitsleute und auch eigenes Personal im Einsatz.
Die generelle Frage: Wieviel Veranstaltung verträgt das Bauwerk überhaupt?
Weiler: So pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Eine kleine Lesung oder ein kleiner Festakt lässt sich nicht gleichsetzen mit einem Open Air auf dem Residenzplatz. Da gilt es, ein vernünftiges Maß zu finden, das auch für das Objekt verträglich ist. Das haben wir sehr gut hinbekommen. Wir sind den Zwängen in den vergangenen Jahren gerecht geworden, die auch im Managementplan der Residenz festgelegt wurden. So viel kann ich auf jeden Fall sagen: Eine zweite Residenznacht wird es 2013 nicht geben.
Wie lange dauern die Aufräumarbeiten und behindern Auf- und Abbau tagsüber den Touristenbetrieb?
Weiler: Vorrangig ist für uns der Tagestourist, der in seinem Leben einmal nach Würzburg kommt. Deswegen schauen wir darauf, dass Auf- und Abbauarbeiten, wo immer es möglich ist, außerhalb der Öffnungszeiten stattfinden. Also hauptsächlich in der Nacht. Uns ist es viel wichtiger, den Tagesbetrieb nicht leiden zu lassen und so zieht sich der Abbau manchmal etwas hin. Am Sonntag früh war die Residenz wieder besichtigungsbereit. Manche Bühnenteile wurden halt später abgebaut.
Wie ist das mit den Tickets? Greifen große Firmen die Kontingente schon vorher ab, oder hat auch Otto Normal-Besucher eine reelle Chance?
Weiler: Es gehen an Sponsoren etwa zehn Prozent der Karten weg. Das ist im Verhältnis zu anderen Veranstaltungen relativ wenig. Alles andere geht in den Freiverkauf. Es ist schade, dass nur 2000 Leute hier herein dürfen. Aber das ist Teil des Sicherheitskonzeptes. So hat die Residenznacht einen gewissen Ruf erreicht und viele Gäste kommen jedes Jahr wieder. Firmen müssen sich genauso in der Schlange anstellen, wie andere auch.
Wann beginnen Sie mit den Planungen für die Residenznacht 2014?
Weiler: Anfang nächsten Jahres. Ich hab zwar schon Ideen, aber konkretisiert werden die erst im neuen Jahr. Da weiß man auch, über was man im eigenen Haus verfügen kann und über was nicht.