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BERNRIED AM STARNBERGER SEE: Gerlingers „Brücke“-Kunst strahlt im Buchheim Museum

BERNRIED AM STARNBERGER SEE

Gerlingers „Brücke“-Kunst strahlt im Buchheim Museum

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    Ernst Ludwig Kirchner, Akt auf blauem Grund, 1911, Foto Buchheim Museum
    Ernst Ludwig Kirchner, Akt auf blauem Grund, 1911, Foto Buchheim Museum Foto: Buchheim Museum

    „Das ist ein besonderer Moment“, sagt Daniel J. Schreiber. Am Samstag eröffnet der Direktor des Buchheim Museums die Ausstellung „Brückenschlag. Gerlinger und Buchheim“. Bis nächsten Februar hängt dann erstmals ein Ernst Ludwig Kirchner aus der Sammlung Lothar-Günter Buchheims neben einem Kirchner Hermann Gerlingers. 150 Werke aus beiden Sammlungen werden gezeigt.

    So viel „Brücke“-Kunst

    Das Besondere daran: Gerlinger und Buchheim sammelten Werke der 1905 in Dresden gegründeten expressionistischen Künstlergruppe „Brücke“. Durch die Vereinigung der beiden Sammlungen verfügt das Museum am Starnberger See jetzt über 2000 „Brücke“-Werke und präsentiert sich mit der Auftakt-Ausstellung „Brückenschlag“ als neues Zentrum für „Brücke-Kunst“.

    Der Würzburger Sammler Gerlinger hat im Sommer einen Dauerleihvertrag mit dem Buchheim Museum geschlossen, nachdem es in seiner Heimatstadt keine Möglichkeit gab, seine über tausend Werke auszustellen.

    Das Buchheim Museum kann bei der „Brücke“ also aus dem Vollen schöpfen und tut das zum Auftakt eindrucksvoll: mit Gemälden aber auch mit Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafik. Dabei werden Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede in der Entwicklung von Künstlern wie Karl Schmidt-Rottluf, Erich Heckel oder Max Pechstein deutlich gemacht.

    150 Werke auf 1700 Quadratmetern

    „Brückenschlag“ beginnt nach 1900 und endet 1960 und ist chronologisch aufgebaut. Der besondere Reiz beim Rundgang durch die 1700 Quadratmeter große Ausstellungsfläche entsteht durch die motivischen Schwerpunkte. Der Blick bleibt an ähnlichen Motiven hängen: Akte, Selbstbildnisse oder Landschaften, wie sie verschiedene Brücke-Künstler oder derselbe Künstler in unterschiedlichen Phasen geschaffen haben.

    Der Würzburger Gerlinger ist beim Rundgang mit der Presse von der Zusammenstellung begeistert. „So habe ich das Bild noch nie gesehen“, sagt er zum Ölgemälde „Zwei Männer“ von Erich Heckel. Die neue LED-Beleuchtung im Buchheim Museum bringt die flächigen Farben zum Strahlen. Der 86-Jährige berichtet viele Details zu Werken und Künstlern. Am 463 Seiten starken Katalog hat er ebenso mitgewirkt wie am Audio-Führer.

    Gerlinger: Hoffentlich hat meine Sammlung hier eine dauerhafte Heimat

    Er habe mit seiner Entscheidung für das Buchheim Museum die richtige Wahl getroffen, sagt der Würzburger. „Hier wurde meine Sammlung begeistert aufgenommen und hat hoffentlich für immer ihre Heimat gefunden.“ Gezeigt werden Werke der Sammlung Gerlinger künftig in einer jährlichen Sonder- sowie dauerhaft als Ergänzung der expressionistischen Ausstellung.

    Dem Würzburger Sammler liegen auch die Kunstfreunde in Unterfranken am Herzen. „Jede Sonderausstellung kann im Museum für Franken auf der Festung gezeigt werden“, sagt Gerlinger im Gespräch mit dieser Zeitung. Schreiber nickt. Dies sei vertraglich auch für die Zukunft so festgehalten. Das Landesmuseum müsse nur Bescheid sagen, wenn es eine möchte. Die nächste wird Schmidt-Rottluff gewidmet.

    Zur Eröffnung der ersten Gerlinger-Buchheim-Ausstellung spricht an diesem Samstag neben Sammler Gerlinger und Direktor Schreiber auch der Bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle. Auch Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber als Vorsitzender des Stiftungsrats der Buchheim Stiftung und der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt sind dabei.

    Öffnungszeiten der Ausstellung

    Die Ausstellung „Brückenschlag Gerlinger und Buchheim“ ist im Buchheim Museum in Bernried am Starnberger See bis 25. Februar 2018 zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr. Führungen sonntags um 15 Uhr. Infos: www.buchheimmuseum.de

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