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WÜRZBURG: Gertraud-Rostosky-Straße: Aufreger-Neubau abgelehnt

WÜRZBURG

Gertraud-Rostosky-Straße: Aufreger-Neubau abgelehnt

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    Keine Genehmigung: So ähnlich sollte das Haus in der Rostosky-Straße aussehen, das der Bauausschuss ablehnte.
    Keine Genehmigung: So ähnlich sollte das Haus in der Rostosky-Straße aussehen, das der Bauausschuss ablehnte. Foto: Entwurf: Architekturbüro Müller

    Das umstrittene Mehrfamilienhaus am Ende der Gertraud-Rostosky-Straße im Stadtteil Steinbachtal wird – zumindest in der beantragten Form – nicht gebaut. Nach eingehender Diskussion lehnten die Stadträte das Baugesuch, das schon die Stadtbildkommission beschäftigt hatte und Anlass für eine Ortsbesichtigung war, mit knapper Mehrheit von 9:8 Stimmen ab. Zu dominant, unpassend zur Umgebung, kritisierten die Gegner.

    Zuvor hatte Stadtbaurat Christian noch für eine Genehmigung plädiert: Der Bau sei „gerade noch so hinnehmbar“. Der Bauherr habe „sich bewegt“, der aktuelle Entwurf zeige wesentliche Veränderungen gegenüber der ersten, von der Stadtbildkommission hart kritisierten Version. Der Unterbau sei keine so massive Ummauerung mehr, und die beantragten drei Geschosse auf der Talseite – zwei erlaubt der Bebauungsplan – seien „dort nicht atypisch“, erklärte Baumgart.

    Die fünf beantragten Befreiungen vom Bebauungsplan betreffen neben der Geschosszahl die Geschossflächenzahl, Sockelhöhe, Garagenstandort und Nebenanlagen, der Stadtbaurat hielt sie allesamt „für vertretbar“. Bereits bei der Ortsbesichtigung durch die Stadträte Mitte März hatte das Baureferat den Stadträten die Genehmigung empfohlen, das Gebäude sei im überarbeiteten Entwurf „wesentlich verschlankt“, merkte Baumgart damals an.

    Zuvor schon, im Februar, hatten der Bauherr beziehungsweise sein Architekt Bernd Müller mit dem markanten und architektonisch auffälligem Flachdachbau für Ärger in der Stadtbildkommission gesorgt (wir berichteten). Müller wollte nicht einsehen, weshalb der Entwurf sich überhaupt dem Urteil der Kommission stellen sollte. Als diese dann die Hauspläne auch noch verriss – „zu monumental, zu auffällig an dieser Stelle“ –, lehnte der Architekt eine Änderung ab. Zudem kündigte er an, „kein zweites Mal in die Kommission“ zu gehen.

    Das musste er auch nicht, die dann doch überarbeitete Planung landete jetzt im Bauausschuss. Dort schloss sich eine knappe Mehrheit der Genehmigungsempfehlung des Stadtbaurates nicht an.

    „Die Geschosserhöhung ist nicht hinnehmbar, auch im Hinblick auf die Nachbarn“ mokierte sich Thomas Schrenk (Bürgerforum). Das Haus sei schlichtweg „zu dominant“. Erich Felgenhauer (CSU) warnte, dass man hier einen Präzedenzfall schaffe. Und Heinrich Jüstel (SPD) fand, dass „das Ding am Ortsausgang da völlig unpassend“ sei.

    Der Bauwerber habe „der Stadtbildkommission eine Nase“ gedreht, aber man habe schließlich „einen Hebel über den Bebauungsplan“. Das war das Stichwort für Jürgen Weber (WL). Der Alt-OB stellte klar, dass die Anmerkungen der Stadtbildkommission „nur eine Empfehlung“ seien und mit der baurechtlichen Seite nichts zu tun hätten. Im übrigen mochte Weber keine Brisanz wegen des Standorts an der Stadtgrenze erkennen. Dieser war der Anlass, dass sich die Stadtbildkommission überhaupt mit dem Bau beschäftigte.

    Akzeptable Befreiungen

    In dieser Ecke sei Würzburg doch mit Höchberg nahtlos zusammengebaut, so Weber. Er hielt zudem die Befreiungen vom Bebauungsplan teilweise sogar für eine Verbesserung – wie die Planung, die Garage ins Haus zu integrieren. Als Befürworter meldete sich auch Hans Schrenk (SPD) zu Wort: Das Haus passe zum steilen Gelände und zur Umgebung, die beantragten Befreiungen vom Bebauungsplan seien üblich und akzeptabel.

    Wie es mit dem Grundstück in der Rostosky-Straße weitergeht? Architekt Bernd Müller war urlaubsbedingt für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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