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WÜRZBURG: Gesine Schwab sprach in Würzburger Biergarten

WÜRZBURG

Gesine Schwab sprach in Würzburger Biergarten

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    Die SPD-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten kam gut an beim Publikum: „Geben sie ihr Bestes, damit sie es werden“, sagte ein Mann, der sich ein Autogramm von der 65-jährigen Politikwissenschaftlerin geben ließ. „Gesine um zwölf“ hatte die SPD die Veranstaltung genannt, der prominente Gast traf mit Ehemann Peter Eigen rechtzeitig ein und nahm sich zwei Stunden Zeit für ihr Publikum.

    „Das ist keine Wahlkampf-Veranstaltung“, betonte SPD-Landtagskandidat Marco Schneider. Es sei ihm vielmehr ein persönliches Bedürfnis gewesen, Gesine Schwan zum Thema Bildung und Demokratie nach Würzburg einzuladen. Schneider und sein Landkreis-Kollege Volkmar Halbleib hielten sich an die eigene Vorgabe und machten keine Werbung in eigener Sache.

    Oberbürgermeister Georg Rosenthal begrüßte Schwan, die sich zum zweiten Mal nach 2004 um das höchste Amt im Staat bewirbt, mit den Erfahrungen aus seinem eigenen erfolgreichen Wahlkampf: „Wenn man aktiv ist und mit den Menschen ins Gespräch kommt, kann man erfolgreich sein.“

    Während die meisten Zuhörer sich in ihrer Mittagspause Bratwürste und Bier gönnten, stärkte sich Gesine Schwan mit einer Tasse Kaffee und trat dann ans Mikrofon. Demokratie sei ihre Lebensaufgabe, sagte die Präsidentin der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder). Demokratie und Bildung gehören für sie ganz eng zusammen: „Ohne ein demokratisches Gemeinwesen können wir uns die Bildung abschminken.“ Bildung sei auch keine Ware, die man mit Studiengebühren einkaufen könne, sondern „eine Anstrengung, zu der allen die gleiche Chance gegeben werden muss“.

    Das deutsche Lernsystem sei in vielen Punkten nicht mehr wirklichkeitstauglich. Schwan möchte Stück für Stück ein neues Bildungssystem durchsetzen: „Wir wissen nicht, wie die Arbeitswelt in zehn Jahren aussehen wird. Deshalb brauchen wir einen Grundstock in der Bildung, der uns befähigt, in den verschiedensten Berufen tätig zu werden.“

    Locker und gut gelaunt stellte sich die Präsidentschaftskandidatin nach ihrer Rede den Fragen des Publikums und offenbarte dabei auch großes Selbstbewusstsein: „Als zukünftige Bundespräsidentin äußere ich mich nicht zu einzelnen Parteien“, sagte sie auf die Frage eines Mannes nach ihrem Verhältnis zur Linkspartei. Grundsätzlich sei es gut, dass das demokratische System die Möglichkeit biete, eine neue Partei zu gründen.

    Schwan will ihr eigenes Politikverständnis deutlich machen und dadurch die Wahlmänner und -frauen parteiübergreifend überzeugen. „Ich werbe um Stimmen bei allen Parteien, auch im bürgerlichen Lager bei der FDP und der Union“, so Schwan. Bis zur Bundesversammlung will sie ihre Vorstellungen zu vielen wichtigen Problemen öffentlich deutlich machen.

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