Griechenland ist zur Überraschung unserer Politiker immer noch pleite, Bundespräsident Wulff soll schmarotzend durch Niedersachsen gezogen sein und Brigitte Nielsen ist zur Dschungelkönigin gekrönt worden. Das sind Nachrichten, die die Republik bewegen. Leider drängen diese Meldungen eine andere, hoch brisante Neuigkeit in den Hintergrund. Es ist der Hungerstreik im Gefängnis am Friedrich-Bergius-Ring.
Hier herrschen offenbar katastrophale Verhältnisse. Im Knast-Shop soll es keine russischen Lebensmittel geben. An den Fenstern sollen sich Fliegengitter befinden. Ein Fernseher soll 9,50 Euro Monatsmiete kosten. Müde Häupter sollen auf Kopfkeile statt auf Kopfkissen gebettet und müde Körper mit Woll- statt mit Steppdecken bedeckt werden. Kein Wunder, dass nun Gefangene die Essensaufnahme so lange verweigern wollen, bis diese eklatanten Missstände behoben sind.
Wie ich die mitleidlosen Würzburger kenne, ist nicht zu erwarten, dass sie sich mit Töpfen voller Borschtsch und Lastwagen voller Kissen, Federbetten und originalverpackter Flachbild-Glotzen auf den Weg zur Justizvollzugsanstalt machen, um den Häftlingen das Leben zu erleichtern.
Deshalb möchte ich an dieser Stelle einen kleinen Tipp geben: Wer auch künftig unter Daunendecken schlafen, „Tatort“ schauen, Kaviar essen und keine Gitter vor dem Fenster haben möchte, sollte bemüht sein, andere Leute nicht zu meucheln, zu verprügeln oder ihnen ihr Hab und Gut streitig zu machen. Das fällt zwar manchmal schwer. Aber es garantiert komfortable Nächte im eigenen Bett.