Daran, seine liebste Beschäftigung aufzugeben, denkt Anton Zeller noch lange nicht. „Strohnapfhersteller“ nennt sich der Toni, der am 28. Februar 1947 in Schönbühl bei Herbsthausen geboren wurde.
Von seinem Vater Julius Zeller, der acht Kinder zu ernähren hatte, lernte er die Kunst des Strohflechtens. Wie der Pfahlenheimer erzählt, war es früher besonders im Winter nahezu auf jedem Hof üblich, dass Weidenkörbe geflochten und Reisigbesen hergestellt wurden.
Zur Winterarbeit gehörte nicht zuletzt die Herstellung der Strohnäpfe. Die so genannten Napfle waren unverzichtbar für das Brot, das früher zum Großteil selbst gebacken wurde. Während seine Hände unablässig mit Flechten beschäftigt sind, gibt er einen Einblick in ein Handwerk das heute nur noch ganz wenige ausüben.
Der gelernte Metzger, der seinen Beruf aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, war anschließend etwa zehn Jahre lang als Aufseher in der Würzburger Residenz tätig. In dieser Zeit besann er sich auf die Flechterei.
Zu den Napfle, die in verschiedenen Größen beim Brotbacken ebenso Verwendung finden wie als Obst-und Dekorationskörbe, entstehen unter seinen geschickten Händen auch Einkaufs-oder Bienenkörbe. Neben den aus Dinkelstroh gefertigten Erzeugnissen, die er auf Handwerker-oder Mittelalter Märkten präsentiert, gibt der Pfahlenheimer sein Wissen um die alte Flechtkunst auch in Kursen weiter. Text/Foto: Hannelore Grimm