„Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, aber früher musste man schnell heiraten“, sagt Eva Lessig und lacht. Zehn Wochen habe sie ihren Curd damals gekannt, aber sie seien sich sicher gewesen. Curd Lessig nickt. 65 Jahre ist der große Tag jetzt her. Kennengelernt haben sie sich damals über eine Kollegin von Eva Lessig. Eigentlich waren sie da beide schon in festen Händen, aber getroffen hätten sie sich dann trotzdem. Curd brachte ihr einige seiner Arbeiten mit – Eva war begeistert. Von da an wurde sie zu einer großen Stütze für den aufstrebenden Künstler. Geheiratet wurde am 18. September 1950. Auch als er sich 1957 selbstständig machte und sie mit vier Kindern anderthalb Zimmer bewohnten glaubte Eva an den Erfolg ihres Mannes. Gemalt habe er da noch auf einem Brett über der Badewanne. Eva sollte Recht behalten: Heute schmücken Curd Lessigs Arbeiten Schulen und Kirchen in Bayern und Hessen, er hat viele Auszeichnungen bekommen, darunter auch die Silberne Stadtplakette von Würzburg. Bürgermeister Adolf Bauer gratuliert zur Eisernen Hochzeit, bringt Wein und Grüße von Ministerpräsident Seehofer mit. „Ich möchte Sie auch noch zu ihrer Gnadenhochzeit besuchen“, sagt er zum Abschied. Ja, dass es „noch a weng so weitergeht“ wünschen sich Eva und Curd Lessig auch.
WÜRZBURG