60 Jahre ist es genau am Sonntag, 15. Februar, her: Maria und Alfred Issing aus Güntersleben haben sich vor sechs Jahrzehnten in der Maternus-Kirche das Ja-Wort gegeben. „Es war die letzte Bauern-Hochzeit am Ort überhaupt“, sagt Alfred Issing – damals wurde der dörflichen Tradition gemäß noch dienstags geheiratet. „Über Nacht hatte es 40 Zentimeter Neuschnee gegeben, es war mit 17 Grad Minus bitterkalt“, erinnert sich das Paar, das seither manche Klippe gemeinsam umschifft hat und in der Landkreisgemeinde fester Bestandteil des politischen und kirchlichen Lebens ist. Der heute 81 Jahre alte Jubilar war Gemeinderat, ist seit 58 Jahren CSU-Mitglied, führte 45 Jahre lang die Wallfahrten an, zählt seit sechs Jahrzehnten zur Kolpingsfamilie, arbeitet im Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins mit – und er schlägt die Pauke beim Musikverein. Alfred Issing, bis 1970 Kraftfahrer und später bis zur Verrentung 1993 Angehöriger der Bundeswehr, darf getrost als „Günterslebener Original“ bezeichnet werden, das mit seiner Sicht der Dinge nie hinterm Berg hält. Kraft gibt ihm seine ein Jahr jüngere Gattin Maria, sie hält ihm nicht nur den Rücken frei, sondern packte stets auch außerhalb der Familie selbst mit an: Sie war Lektorin in der Kirche, vertrat die Interessen der Katholiken 24 Jahre lang im Pfarrgemeinderat. An diesem Sonntag wird auch dieses erfüllte Leben der Issings in der lebendigen Gemeinschaft der Stoff sein, über den die vier Kinder, sieben Enkel und ein Urenkel mit Maria und Alfred Issing bei den Feierlichkeiten schwelgen werden. Text/Foto: Fabian Frühwirth
GÜNTERSLEBEN