Petra Pohl führt seit zehn Jahren die Buchhandlung „Erlesen“ in der Matterstockstraße. Sie liebt Grombühl, „weil's bunt ist, weil's schräg ist, weil's eine Mischung aus Berlin und Kaff ist“. Bunt, sagt sie, seien die Menschen, „jung und alt, und wir reden miteinander, stellen Sie sich das mal vor“. Sie schwärmt von der „sehr guten Infrastruktur“ im Stadtteil: „Wir haben alles hier, was wir brauchen. Sie können die Unterhose hier kaufen, die Zahnbürste, die Tabletten.“
Pohl kennt den Stadtteil aus ihrer Kindheit, von Besuchen mit ihrer Großmutter. Ihre Oma hat Grombühl gehasst. Viele Sozialhilfeempfänger habe es hier gegeben, und manche seien sehr aggressiv gewesen. Heute aber rede jeder miteinander, „auch der Penner mit dem Stadtrat. Man kann hier auch mit dem Nachthemd raus, hier kann man feiern bis nachts um 5, da beschweren sich auch keine Nachbarn.“ Die Buchhändlerin spürt einen schleichenden Wandel. Ein paar „richtig gute“ alternative Läden hätten schon zugemacht, bedauert sie, und auch „die kleine Mini-Beize, wo die Lkw-Fahrer früh um 10 ihr erstes Bier gekippt haben“. Aber noch gebe es viel Interessantes, sogar Kunst. Pohl empfiehlt den Besuch des Kunstforums der Martina Jäger in der Schiestlstraße 5.