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Würzburg: Große Herausforderungen bei der Digitalisierung der Würzburger Schulen

Würzburg

Große Herausforderungen bei der Digitalisierung der Würzburger Schulen

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    An den Whiteboards lässt sich ein moderner Unterricht verwirklichen (Archivbild). Die Anachaffeung und Wartung der digitalen Tafeln ist aber kostspielig. 
    An den Whiteboards lässt sich ein moderner Unterricht verwirklichen (Archivbild). Die Anachaffeung und Wartung der digitalen Tafeln ist aber kostspielig.  Foto: Andrea Lorey

    Die gute Nachricht zuerst: Auf dem Weg zur Digitalisierung des Unterrichts sollen alle städtischen Schulen bis Ende 2023 einen Glasfaseranschluss bekommen haben. Die weniger gute: Alle weiteren Schritte werden teuer und aufwändig. Das haben Bürgermeisterin und Schulreferentin Judith Jörg und der neue Teamleiter für Digitalisierung des Fachbereichs Schulen im Stadtrat bei der jüngsten Sitzung des Schul- und Sportausschusses bekannt gegeben.

    Dino-Silvano Schubart ist an der Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung und Schulen seit einem Jahr im Amt und arbeitet an einem städtischen Gesamtkonzept für die Digitalisierung des Unterrichts. Um den Bedarf und die Wünsche der Nutzer zu ermitteln, hat er alle Schulen besucht und Zukunftswerkstätten durchgeführt. Ein erstes Zwischenfazit: Ein Großteil der Schulleitungen, aber auch Schülerinnen und Schüler beklagen fehlendes WLAN in den Schulen. "Dabei sind leistungsfähige Netze die Grundlage für den digitalen Unterricht", betonte Schubart.

    Neue Investitionen sind auch für die Einstellung von IT-Systembetreuern erforderlich

    Daher sei wichtig, auch weiterhin ausreichend Geld zur Verfügung zu stellen. Das ist bei den Glasfaseranschlüssen inzwischen erfolgt – laut Judith Jörg werden mit Mitteln aus dem Digitalpakt Bayern alle Schulen, bei denen die Stadt Sachaufwandsträger ist, bis Ende des kommenden Jahres ans Glasfasernetz angeschlossen sein. Das bedeutet aber nicht, dass es auch überall WiFi-Netze in den Gebäuden gibt: "Das haben wir im Haushalt noch nicht komplett durchfinanziert", so Jörg.

    Es ist nicht der einzige Posten, der einen hohen finanziellen Aufwand erfordert: An Stelle der bisherigen uneinheitlichen digitalen Ausstattung haben sich die Schulleitungen laut Schubart dafür ausgesprochen, die IT-Systeme zu vereinheitlichen, was immerhin mittelfristig Ausgaben für Wartung und Betreuung einsparen würde. Neue Investitionen sind auch für die Einstellung von IT-Systembetreuern erforderlich, weil die mit dieser Aufgabe bisher meist nebenbei betreuten Lehrkräfte mit zunehmender Komplexität der Systeme an ihre Grenzen stoßen und entlastet werden müssen.

    Digitale Tafeln müssten alle fünf bis sieben Jahre ausgetauscht werden

    Im Austausch mit anderen bayerischen Städten über 100.000 Einwohner hat Schubart herausgefunden, dass Würzburg mit 97 Euro pro Jahr und Schüler bei den Investitionen in die Digitalisierung bisher vergleichsweise sparsam war. Anderswo liegen die Ausgaben "zum Teil bei deutlich mehr als 100 Euro pro Schüler", so der Teamleiter Digitalisierung: "Es fehlt in den Schulen nicht an guten Lehrkräften, Konzepten oder Fortbildungsmöglichkeiten, aber es werden zusätzliche finanzielle Mittel benötigt, um den Transformationsprozess voranzubringen."

    Als weiteres Beispiel für die Kosten der Digitalisierung nannte er die Anschaffung digitaler Tafeln, die bei den Schulleitungen umstritten sind: Im Gegensatz zu einer langlebigen Kreidetafel muss eine digitale Tafel, die derzeit mindestens 3000 Euro kostet, alle fünf bis sieben Jahre ausgetauscht werden – bei mehr als tausend Klassenzimmern an den städtischen Schulen wären das jedesmal mindestens drei Millionen Euro.

    Der nächste Schritt wären voll digitalisierte Klassen – entweder durch die Ausstattung aller gut 17.000 Schülerinnen und Schülern mit Endgeräten für mehrere hundert Euro oder dadurch, dass die Lernenden selbst ihre eigenen Smartphones oder Tablets benutzen. "Aber dann müssen es die Lehrkräfte auch schaffen, die individuellen Geräte in den Unterricht einzubinden, und Datenschutz ist das nächste Thema", zeigte Judith Jörg weitere Herausforderungen auf.

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