Im Würzburger Notfallverbund arbeiten die Archive zusammen, um das von ihnen verwahrte, einzigartige Kulturgut bestmöglich zu sichern. Hierzu gehört die Erarbeitung von Notfall- und Bergungsplänen genauso wie die gegenseitige Unterstützung, wenn es zu einer Ausnahmesituation kommen sollte.
Derzeit gehören die folgenden Einrichtungen dem Würzburger Notfallverbund an: Universitätsarchiv, Archiv und Bibliothek des Bistums, Archiv der Deutschen Augustiner, Stadtarchiv sowie Staatsarchiv.
Vor kurzem veranstaltete der Notfallverbund eine große Bergungs- und Transportübung. Alle Notfallgruppen der Würzburger Archive nahmen an der Übung teil und hatten so die Möglichkeit, den Ernstfall zu proben.
Der erste Tag war der Theorie gewidmet. Frau Busse (Stadtarchiv Würzburg) erläuterte in ihren Ausführungen die Aufgabenstellung der Übung und skizzierte die Verfahrensweisen in der Bewältigung einer Havarie. Gleichzeitig bestand für die Teilnehmenden die Möglichkeit, Notfallkleidung und Notfallmaterialien selbst auszuprobieren.
Der zweite Tag umfasste dann die eigentliche Übung. Hierfür stellte das Uniarchiv die Räume zur Verfügung. Die Aufgabe bestand in der Räumung eines im Keller gelegenen Magazins. Die Akten mussten über eine weite Strecke transportiert, gereinigt und verpackt werden. Anschließend kamen die Unterlagen in ein Fahrzeug und wurden in ein anderes Depot verbracht. Hierfür wurde die Gruppe in ein Bergungs- und ein Transportteam aufgeteilt, mit jeweils speziellen Aufgaben.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiteten mit Eifer und Hochdruck mit und konnten so wertvolle Erfahrungen beim Umgang mit einem echten Notfall sammeln. Besondere Verantwortung, so wurde u.a. deutlich, tragen die Leiter der Bergungs- und Transportteams, die die Situation schnell erfassen und klare Aufträge an ihre Teams geben müssen. Ein besonderes Augenmerk muss bereits im Vorfeld bei der Beschaffung aller nötigen Materialien liegen. Zwischen den Teams muss ein steter Austausch über den Fortschritt gewährleistet sein.
Die Erfahrungen der Übung waren durchwegs positiv. Es ist geplant, auch in Zukunft weitere Übungen zur Simulierung des Ernstfalls durchzuführen.
Von: Alexander Wolz (Amtsleiter, Staatsarchiv Würzburg)
