„Den Jonas habe ich in einer Schulaufführung entdeckt“, verrät sie. Jonas Scheckeler verkörpert in „Emil und die Detektive“ die Hauptfigur. Neu im Boot sind auch Laura Kolla und Johannes Holubar. Aber auch Kinderfestspiel-Urgesteine wie Carolin Barczyk, Amelie Auer, Martin Hanns und Jens Gärtner sind wieder mit von der Partie. Mascha Obermeier ist als Emils Cousine Pony Hütchen zu sehen.
Den Kinderbuchklassiker von Erich Kästner hat Brigitte Obermeier gewählt, weil er „unglaublich aktuell“ ist. Die Geschichte spielt eigentlich in den 1920er Jahren: Emil reist aus der Kleinstadt zur Oma nach Berlin. Doch schon auf der Reise wird ihm sein Geld gestohlen. Zusammen mit Berliner Kindern kann Emil den Dieb schließlich dingfest machen. In Giebelstadt wird eine Version gezeigt, die zeitlich eher neutral sein soll. Das spiegelt sich auch im Bühnenbild wider.
Und da hat Brigitte Obermeier in diesem Jahr einen ganz besonderen Treffer gelandet: Ein gelernter Bühnenbildner aus Graz hat die Gestaltung übernommen. Es ist Markus Boxeler, der die Festspieltruppe bei einem Besuch im Theater Sommerhaus mit einer gemeinsamen Bekannten kennenlernte.
Die Gestaltung eines Bühnenbildes für „Emil und die Detektive“ war in Giebelstadt nicht ganz einfach. Denn das Stück spielt in der Großstadt Berlin. Die Giebelstadter Bühne aber bietet nur das alte Gemäuer des Geyerschlosses. Markus Boxeler hat sich entschlossen, die Ruine nicht abzudecken, sondern vermittels Farbgebung in den Hintergrund zu rücken. Die Kulisse, die erst noch gebaut werden muss, soll in einem fröhlichen Gelb gestrichen werden, so wie die Vorlage aus dem Buch.
Zu Anschauungszwecken hat der Bühnenbildner ein kleines Modell mitgebracht. Die Kulisse ist so gestaltet, dass während der Aufführungen kaum Veränderungen vorgenommen werden müssen. Mehrere Türen weisen abwechselnd auf ein Hotel, ein Café und die verschiedenen Wohnungen hin. Zwei Bahnhöfe sind zu sehen, so wie auch ein Tresor. Markus Boxeler hat für sein Bühnenbild die gesamte Breite der Geyer-Bühne genutzt. Dort werden Emil und die Detektive den Dieb und Bankräuber Grundeis stellen, schön fies und schleimig verkörpert von Jens Gärtner.
Das zweite Stück dieser Festspielsaison ist „Der Grüffelo“. „Das ist der neue Kinderbuchklassiker aus England“, erklärt Brigitte Obermeier. Die Geschichte ist schnell erzählt: Um sich ihre zahlreichen Feinde vom Leib zu halten, erfindet eine kleine Maus den Grüffelo – eine Furcht einflößende Kreatur, die ihr angeblich zur Seite steht. Das geht so lange gut, bis der Grüffelo höchstselbst in Erscheinung tritt. Schlecht für die Maus, denn der Grüffelo isst am liebsten Butterbrot mit kleiner Maus.
Weil letzten Endes weder die Maus noch ein anderes Tier gefressen wird, ist das Stück auch für kleine Kinder geeignet. Das Grüffelo-Bühnenbild ist viel unproblematischer als jenes für Emil und die Detektive, denn die Geschichte spielt im Wald. In Giebelstadt ist schon der große Pappmasché-Fels zu sehen, in dem die Schlange wohnt – auch sie ist am Verzehr der Maus interessiert.
In diesem Jahr hat die Festspieltruppe den Start der Aufführungen vorverlegt. Am 17. Mai geht es heuer schon los. „In den vergangenen Jahren war das Wetter um diese Zeit immer gut“, sagt Brigitte Obermeier und hofft, dass das Wetter dieser Gewohnheit treu bleibt. Falls nicht, so gibt es dieses Jahr erstmals einen überdachten Unterstand, den die Geyer-Festspieltruppe hinter den Zuschauerrängen aufgebaut hat.
Karten gibt es unter Tel. (0 93 34) 8 08 46 oder im Internet unter www.kinderfestspiele-giebelstadt.de. Premiere des „Grüffelo“ ist am Donnerstag, 17. Mai, um 16 Uhr. „Emil und die Detektive“ startet am Samstag, 23. Juni, um 16 Uhr.