Ein von der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) angekündigtes Verbot der Mitnahme von E-Scootern in Bussen und Straßenbahnen hat die Fraktion der Grünen im Stadtrat auf den Plan gerufen. Die Fraktionsvorsitzenden Sandra Vorlová und Konstantin Mack haben beantragt, das Verbot, das ab 1. August gelten soll, zurückzunehmen.
Das Verbot geht auf eine Empfehlung des Verbands der Deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) zurück. Dieser geht von einer erhöhten Brandgefahr der in E-Rollern verbauten Akkus im Vergleich zu Pedelecs aus. Pedelecs dürfen im ÖPNV weiterhin mitgenommen werden. Diese Grundlage des E-Scooter-Verbots sei inzwischen durch eine Stellungnahme des TÜV-Verbands widerlegt, schreiben die Grünen in ihrem Antrag, der vom Hauptausschuss weiterverfolgt wurde.
Streitfrage in Würzburg: Sind die Akkus von E-Scootern gefährlicher als von Pedelecs?
Demnach durchlaufen serienmäßig produzierte E-Scooter eine unabhängige Prüfung, bevor sie vom Kraftfahrt-Bundesamt die Zulassung erhalten. Die Sicherheit sei vergleichbar mit der von Pedelecs. Die Grünen halten ein E-Scooter-Verbot im ÖPNV daher für unverhältnismäßig: "Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sie von vielen Menschen für den Weg zwischen Haltestelle und Start- oder Zielpunkt genutzt werden und ein wichtiges Hilfsmittel für alltägliche Wege darstellen", heißt es in dem Antrag.

Der VDV weist in einer Stellungnahme zur Einschätzung des TÜV-Verbands allerdings auf ungeklärte Haftungs- und Sicherheitsfragen hin: Für die Akkus von Pedelecs gelten nach der aktuellen gesetzlichen Regelung höhere Sicherheitsanforderungen als für die von E-Scootern.