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Kürnach: Grüne stimmen gegen Neubau eines 34-Meter-Werbeturms

Kürnach

Grüne stimmen gegen Neubau eines 34-Meter-Werbeturms

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    Eigentlich ist der Neubau eines 34 Meter hohen Turms am Lkw-Servicecenter auf einem Flurstück vorgesehen, das zu Estenfeld gehört. Dort wurde dem Antrag bereits zugestimmt. Keine Baustelle für den Kürnacher Gemeinderat also? Nicht ganz, denn als Nachbargemeinde, dessen Gewerbegebiet praktisch fließend in das Estenfelds übergeht, muss auch Kürnach dem Bauvorhaben grünes Licht erteilen. Zumal das Baugrundstück direkt an eine Kürnacher Grünfläche grenzt und der Werbeturm, den das Autohaus Konrad bauen möchte, mit seinen 34 Metern "zweieinhalb Mal so hoch wie der Feuerwehrturm ist", wie Kerstin Celine (Grüne) zu Bedenken gibt. Michael Freimann (Freie Wähler) sieht das Vorhaben ebenfalls kritisch. Durch die nächtliche Beleuchtung des Turms sei das Tierwohl in Gefahr.

    Bürgermeister René Wohlfart (SPD) versuchte die Gemeinderäte dennoch vom Neubau zu überzeugen. "Es geht um Werbewirksamkeit", der Turm müsse so hoch sein, damit er von der Autobahn A 7 aus gut sichtbar ist. Außerdem soll so eine Funkverbindung zu den Werken von DAF und VW ermöglicht werden.

    Wohlfarts Parteikollege Alexander Schraml ergänzte, dass bei Ablehnung durch den Gemeinderat der Fall an das Landratsamt gehe. Dort würde er durchgewunken und dem Bauvorhaben eine einstweilige Verfügung erteilt. Als einzige Möglichkeit bliebe Kürnach dann nur noch eine Klage. Dies sei teuer und wenig erfolgversprechend. Damit überzeugte der Vorstand des Kommunalunternehmens die meisten Gemeinderäte. Das geplante Bauvorhaben wurde schließlich zustimmend zur Kenntnis genommen, bei drei Gegenstimmen durch die Grünen-Fraktion sowie Michael Freimann.

    Erweiterung des Friedhofs

    Beim nächsten Tagesordnungspunkt herrschte wieder Einigkeit: Der Workshop, bei dem die Friedhofs-Erweiterung im Detail erarbeitet werden soll, wird am Freitag, 23. Juli, um 16 Uhr sowie am darauffolgenden Samstagvormittag in der Höllberghalle stattfinden. Der Freitag ist als Bürgerveranstaltung vorgesehen. Die Kürnacher sind eingeladen teilzunehmen und können somit direkten Einfluss auf die Ausgestaltung üben.

    Der Samstag hingegen wird ein nicht-öffentlicher Termin des Gemeinderats sein. Dabei wollte man sich ursprünglich schon im Juni zusammensetzen. Mit Thomas Struchholz, der als verantwortlicher Landschaftsarchitekt bereits drei Entwürfe vorgelegt hat, konnte sich der Gemeinderat jedoch erst für besagtes Juliwochenende auf einen Termin verständigen. Für die Räte kommt es dann knüppeldick: Zusätzlich zum Workshop findet am Donnerstag, 22. Juli, die nächste Gemeinderatssitzung statt – ein "Drei-Tages-Marathon" steht somit bevor.

    Pfarrei mit Defizit

    Im Rahmen der jüngsten Sitzung ist darüber hinaus der katholische Kindergarten in den Fokus gerückt. So hat die Pfarrei St. Michael einen Antrag auf Trägerschaft für die Kindertagesstätte St. Elisabeth an den Gemeinderat gestellt. Die finanzielle Situation des Pfarramtes sei "deutlich angespannt", ein Defizit von 120 000 Euro müsse ausgeglichen werden. Noch könne das zwar gestemmt werden, in Zukunft wünsche man sich jedoch eine Defizitvereinbarung mit der Gemeinde – ähnlich wie dies bereits für den Lukaskindergarten existiert.

    Kerstin Celina (Grüne) möchte wissen, woher das Defizit der katholischen Stätte kommt. Sie mutmaßt, dass es "nicht Corona- sondern strukturell bedingt" ist. Dennoch wurde einstimmig beschlossen, in Verhandlungen mit der Pfarrei einzutreten und einen Trägerschaftsvertrag vorzubereiten.

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