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REGION WÜRZBURG: Grüner Sozialraum

REGION WÜRZBURG

Grüner Sozialraum

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    Üppige Blüten: Princess Margaretha scheint auch heuer wieder mehr als 200 Knospen getrieben zu heben.
    Üppige Blüten: Princess Margaretha scheint auch heuer wieder mehr als 200 Knospen getrieben zu heben.

    Arbeiten und Wohnen: Seit das Wohnhaus 1998 neben die Druckerei im Hohestadter Gewerbegebiet gebaut wurde, gehören arbeiten und wohnen zusammen. Und die Freizeit gleich dazu. Der Wingenfeldsche Garten ist das Refugium von Gartenliebhabern, die von April bis September niemals irgendwohin reisen würden. Es ist vor allem aber auch der Garten von Gourmets, die zu Mittag am liebsten mit dem Messer durch das Salatbeet gehen und beim Gedanken an den Jostabeeren-Saft ins Schwärmen geraten. Ein Wildschweinbraten ohne Beeren-Gelee wäre auch kaum denkbar.

    Die vielen Sitzgelegenheiten allein verraten es noch nicht, wohl aber der Gemüse- und Kräutergarten, wo auch Zichorie und Hirschhornwegerich oder Blattsauerampfer kultiviert werden. Obstbäume und Beerensträucher stehen rund um die Druckerei. Den Übergang zum Wohngarten markiert das selbst gebaute Backhäusle, auch Kapelle genannt. Für größere Fleischportionen oder zum Räuchern – und für Pizza satt.

    Seit rund 30 Jahren wird der Nutzgarten bewirtschaftet, angelegt auf freiem Feld. Die stattlichen Obst- und Nussbäume, jeder einzelne von Wingenfelds gepflanzt, bezeugen das. Übervoll hängt die mächtige Kirsche auch heuer. Die Mai-Fröste tun uns nichts, sagt der Gärtner. Dafür sorgt das Schwimmbecken. Auch die Palmen lässt er gewöhnlich bis November draußen. Basis für das milde Kleinklima ist die mächtige Windschutzhecke, die das Grundstück nach Westen hin zu den Äckern abgrenzt. An der südlichen Hauswand ranken kräftige Tomatenstöcke, vom überstehenden Hausdach gut vor Regenwasser geschützt. Sie haben die Kollegen im Gewächshaus im Wuchs schon überholt. Am Fenster der Druckerei dagegen sorgt ein Idared-Apfelbaum für schattig-frische Luft am Arbeitsplatz. Und bei der Wahl der Sitzplätze findet sich ein Plätzchen für alle Wetterlagen.

    Das jüngste Projekt war die „Teichanlage Hohestadt-Ost“, 2010 angelegt, just da wo vorher ein kleiner, bewachsener Erdhügel mit zwei Tannen vom Hausbau das Gelände hob. „Den Schuldenberg“ haben wir abgetragen, scherzt Wingenfeld. Dass es schließlich kein Schwimmteich wurde hat einen eher praktischen Grund. Das vor bald zehn Jahren gebaute Schwimmbecken wird mit Solarenergie vom Dach der Druckerei beheizt, sobald dort im Frühjahr der Wärmebedarf sinkt. So konnte Wingenfeld heuer schon Anfang April baden –und die Enkel genießen das auch. Den Graskarpfen, Federn, Goldfischen, Moderlieschen und der Kröte Schorsch im Gartenteich würde das aufgewärmte Wasser sicher nicht behagen.

    Kräftige Büsche von rotem Holunder über Mehlbeeren oder Haselnüsse, von Hartriegeln bis zu Jasmin- und Perückenstrauch oder der Felsenbirne begrenzen das Grundstück mit seinen 2700 Quadratmetern abwechslungsreich. Rosen sind die Lieblinge. The Fairy steht als Bodendecker an erster Stelle. Ansonsten müssen sie aber vor allem duften und mehrmals blühen. Raritäten wie die rostempfindliche Martha, die nur noch auf Bestellung gezüchtet wird, gehören zu den ersten Pflanzungen. Lolita bekommt handtellergroße Blüten wie eine Schießbudenblumen und Princess Margaretha, scheint auch heuer wieder mehr als 200 Knospen getrieben zu heben. Englische Rosen, an der Terrasse in rosa und weiß, vor dem Haus gelb, an der Druckerei weiß und orange. Fast alle bezieht Wingenfeld direkt bei Austin in England. Außerdem ist er ein Verfechter des regelmäßigen und rigorosen Rückschnitts, bei den Rosen, wie bei den Büschen, die er auf Stock setzt. Das Ergebnis spricht für sich, auch bei der Buddleja, die gesund und mächtig treibt.

    So herrlich gestaltet der Garten auch ist – er ist naturnah. Die Hecken sind dicht und abwechslungsreich bepflanzt. Die Scheibe am Geräteschuppen bleibt geborsten, dass Vögel und Insekten auch wieder rauskommen, die Spinnweben gehören dazu. Das Gießwasser kommt von den Dächern. Es sammelt sich in einer Zisterne, um sich dann für den aktuellen Bedarf nochmals in Tonnen zu akklimatisieren. Nur an eines kann sich Gerd Wingenfeld nicht gewöhnen: Wühlmäuse überall. Die Frühblüher und die Hortensien, die Clematis sieboldiis haben sie sich heuer schmecken lassen. Es muss halt alles in Körbchen gepflanzt werden. Im nächsten Jahr.

    Offene Gärten am 5. Juni

    Im Vorfeld des Tages der offenen Gartentür, (26. Juni) öffnen einige der Gartenliebhaber bereits am kommenden Sonntag, 5. Juni, ihr grünes Reich. Im Landkreis Würzburg sind das:

    Gerlinde Mußer in Obereisenheim, Bühlweg 13 mit ihren zahlreichen botanischen Schätzen, der Fuchsien-Sammlung und vielen nicht alltäglichen Gestaltungsideen.

    Gerhard Wingenfeld in Ochsenfurt-Hohestadt, Johannes-Gutenberg-Straße 2, 10 bis 17 Uhr. Der große Wohngarten verfügt über einen Teich, ein Schwimmbecken, ein Backhaus – und viele Rosen.

    Marina Wüst in Frickenhausen, Geheusteige 9, 10 bis 17 Uhr öffnet ihren romantischen Landhausgarten in Hanglage und mediterranem Flair. Den ganzen Sommer über, damit also auch bereits jetzt schon, also vor dem offiziellen Tag der offenen Gartentür – allerdings nur jeweils nach telefonischer Vereinbarung – können folgende Gärten besichtigt werden:

    Petra und Josef Popp, Bütthard, Vilchbander Straße 25, Tel. (0 93 36) 15 91, von Juni bis August. Hier gibt es einen Wohngarten mit Formgehölzen, Gartenteichen, Rosen, Stauden und romantischen Sitzplätzen zu sehen.

    Gabriele Schunder, Hausen-Erbshausen, Erbshausner Straße 58, Tel. (0 93 67) 72 65, von Juni bis Oktober. Ein vielseitiger Garten mit Rosen, Clematis, Duftgeranien, Fuchsien und Dahlien lädt die Besucher zum Fach- simpeln auf der Gartenbank. Pflanzentausch und -abgabe sind möglich. Text: co

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