Vor fünf Jahren verliebte sich Simone Angst-Muth in das 30er-Jahre Haus mit rund 2000 Quadratmeter Garten am Oberen Steinbachweg. Seitdem hat sie sich ihr blühendes Paradies mit verschiedenen Gartenräumen geschaffen, in denen Familie und Beruf kreativ vereint sind.
Simone Angst-Muth sah Haus und Garten zum ersten Mal im Frühjahr, als die Obstbäume blühten und die Löwenzahnköpfchen den Rasen gelb tupften. Zwar gab es da noch Fichtenschonungen und mit Beton eingefasste Halbmondbeete im Stil der 70er Jahre, den ländlichen Charme des alten Baumbestands hat Simone Angst-Muth aber schon damals erkannt. Und auf's Schönste wiederbelebt.
Dabei standen ihr Fachleute zur Seite. Für ein durchgängiges Konzept sorgte ein Büro für Grün- und Landschaftsplanung. Bei der Auswahl der Pflanzen half eine Staudengärtnerei. Denn Farbharmonie mit so unterschiedlichen Pflanzen und Gartenräumen zu schaffen ist für Hobbygärtner nicht leicht.
Ein Fachmann half auch bei den Stufen und Mauern in heimischem Muschelkalk und beim Reparieren der alten Gartenmauern. Die Pflanzen- und Materialauswahl richtete sich nach dem, was hier heimisch ist.
Simone Angst-Muth nutzt ihr grünes Reich auch beruflich. Sie betreibt eine PR-Agentur mit dem Schwerpunkt Gärtnereien. Kein Wunder, dass ihre Geschäftspartner gerne ins grüne Büro hinterm Haus kommen.
Zuvor bezaubert schon der lange Weg zum Haus jeden Pflanzenfreund. Das Stelldichein aus Rittersporn, Fingerhut, Frauenmantel, Spornblumen, Pfingstrosen, Färberkamille, Rosen, Taglilien, Storchschnabel, Akelei, Iris, Japananemonen, Lupinen und Kugeldisteln lässt eine Farbharmonie in Weiß, gelb, Blau, Rosa und zartem Violett erklingen. Die grüngelben Blütenwolken des Frauenmantels legen sich derzeit dem Hausgiebel zu Füßen.
Die Cremetöne der Kletterrosen Alister Stella Gray und Sombreuil am Haus schmiegen sich der vanillegelben Wandfarbe an. Auf der Terrasse vor dem Haus fügen sich weitere gelbe Rosen wie "Graham Thomas" und "Ghislaine de F'ligonde" ins Bild. Hier gibt es einen Sitzplatz, von dem aus der Blumenweg zu genießen ist. Unter dem üppigen Frauenmantel verstecken sich Buchskugeln, die dem Garten im Frühjahr und Winter Struktur geben. Die Stauden schneidet Simone Angst-Muth im Herbst nicht ab. So ergeben sich faszinierende Raureif-Gebilde in eisigem Filigran.
Ein Kleinod, das den Sinn der Besitzer für das historisch Gewachsene zeigt, ist die Gästehütte, die detailgetreu dem morschen Gartenhäuschen nachgebaut wurde. Das Holz mintgrün und weiß gestreift, eine zierliche Veranda und vor allem die Kombination mit der Kletterrose "Veilchenblau" verwirklicht echte Gartenromantik. Davor blühen üppig Pfingstrosen und Storchschnabel in Rosé, Weiß und Blau.
Die alten Obstbäume bescheren auch heute noch üppige Ernten. Wie Verliebte schlingen sich Clematis und Rosen an den rissigen Stämmen empor, wie ein Dankeschön der Gärtnerin an die Bäume.
Simone Angst-Muth öffnet ihren Garten am Tag der offenen Gartentüre, Sonntag, 26. Juni von 10 bis 17 Uhr. Oberer Steinbach- weg 68, Würzburg.