Mit klarer Mehrheit haben die Räte in der vergangenen Gemeinderatssitzung ein kleines mögliches Baugebiet in Mädelhofen auf den Weg gebracht, ausgelöst durch den Antrag eines Bauwerbers aus Mädelhofen auf Änderung der Ortsabrundungssatzung.
Die Fläche liegt in unmittelbarer Ortsrandnähe, aber außerhalb der Bebauungsgrenze. Mit dem Antrag wollte der Antragsteller ein Grundstück als Bauland erschließen. Im Anbetracht der großen Nachfrage nach Bauland schlug die Verwaltung dem Gremium eine Ausweisung eines kleinen Baugebietes zwischen Geisbergweg, Hirtenäcker und Triebweg vor.
Wie Bauamtsleiter Georg Ries anhand einer Skizze erläuterte, könnte sich die Verwaltung vorstellen in diesem Bereich ein gut 12 000 Quadratmeter großes Baugebiet auszuweisen. Hier könnten nach Abzug der nötigen Flächen für Fahrraum und je nach Grundstücksgrößen, zwischen 15 und 18 Bauplätze erschlossen werden. Vorausgesetzt, dass die Grundstückseigentümer die Flächen verkaufen.
Sebastian Hansen (Bündis 90/Die Grünen) gab zu bedenken, dass sich in Mädelhofen 20 unbebaute Grundstücke befinden die schon seit Jahrzehnten unbebaut liegen und er es für wesentlich sinnvoller erachtete diese Flächen für die Bebauung zu gewinnen. Peter Schulz (Fraktionslos), der diesen Tagesordnungspunkt leitete, bestätigte die Zahlen und versicherte, dass die Gemeinde in einer jüngsten Erhebung alle Baulandeigentümer angeschrieben hätten, um eine mögliche Verkaufsbereitschaft zu erfragen. „Die Gemeinde hat hier keine rechtliche Befugnis eine Baubindefrist festzulegen.“
Bereits jetzt waren sich alle Räte einig, dass die Erschließung eines möglichen neuen Baugebietes in Mädelhofen nur durch die Gemeinde mit einer Bindefrist erfolgen soll. Die Gemeinde sollte die Flächen als Bauerwartungsland kaufen, die Erschließung abwickeln und die erschlossenen Flächen veräußern. So wäre sichergestellt, dass die Baugrundstücke zeitnah bebaut und nicht spekulativ aufgekauft werden. Die Grundstücke müssten durch dieses Verfahren innerhalb eines bestimmten Zeitfensters bebaut und der Baupreis könnte so sozialverträglicher gestaltet werden.
Peter Schulz (Fraktionslos) betonte, dass nur bei einem moderaten Kaufpreis für das Bauerwartungsland ein relativ günstiger Verkaufspreis für Bauland festgesetzt werden könne. Nicht alle Räte konnten dem Vorhaben zustimmen.
Mit Sebastian Hansen stimmte auch Karl-Heinz Ursprung gegen die Ausweisung – obwohl, wie Hansen betonte, er sehr wohl die Notwendigkeit für Wohnraum sehe. In einem Statement untermauerte er sein Nein zu neuem Bauland. „Ich habe mir die Entscheidung über den Einstieg in ein neues Baugebiet in Mädelhofen nicht leicht gemacht. Es ist für mich nachzuvollziehen, dass gerade junge Menschen in Mädelhofen bleiben und dort bauen möchten. Das Schaffen von Wohnraum ist sicherlich auch ein hehres Ziel. Umso weniger kann ich verstehen, dass die im Ort brachliegenden Bauplätze von den privaten Eigentümern nicht veräußert werden. Schlussendlich habe ich den Plan der Gemeinde deswegen abgelehnt, weil für mich der Schutz der Natur und die Nicht-Versiegelung von Flächen überwiegt. Wertvolles Grünland zu bebauen, wenn gleichzeitig über 20 Grundstücke im Innenort sofort bebaubar, aber ungenutzt sind.“
Die Verwaltung wurde beauftragt mit den Eigentümern Kontakt aufzunehmen um einen mögliche Bereitschaft zum Verkauf der nötigen Flächen zu erfragen. Sollten sich alle Eigentümer zum Verkauf bereit erklären, könnte die Verwaltung die nächste Planungsphase, das Aufstellen des Bebauungsplanes, angehen. Nach vorsichtigen Schätzungen geht das Bauamt von einem möglichen Verwirklichungszeitraum von gut zwei bis drei Jahren aus.