Ursula Eisenbrand, Friedrich Binder und Willi Hügelschäfer, der Kreisvorsitzende des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands, sind von dieser von der Regierung von Mittelfranken gewünschten Neuerung keineswegs erbaut. Sie wollen alle Hebel in Bewegung setzen, dass beide Schulen auch weiterhin einen eigenen Rektor und einen eigenen Konrektor haben.
Unterstützt werden sie bereits vom Lehrerkollegium und vom Elternbeirat sowie den Klassen-Elternsprechern mit entsprechenden Unterschriftenlisten. Von den Eltern wird nämlich ein Qualitätsverlust befürchtet, zumal eine reduzierte Führungsmannschaft sich weniger um die verschiedenen Belange der jeweiligen Schulart kümmern könne.
Auch die Politik hat sich eingeschaltet, darunter die beiden Landtagsabgeordneten Harry Scheuenstuhl (SPD) und Gabi Schmidt (Freie Wähler).
Sparzwänge sollen nach den Informationen der Schulrektoren nicht der Grund für die Zusammenlegung der Schulleitung gewesen sein. „Was aber dann?“ rätseln sie. Die Schülerzahlen blieben weitgehend konstant. Mit 271 sei die Grundschule nach Emskirchen die zweitgrößte im Landkreis, die Mittelschule mit 213 Schülern nach Neustadt/Aisch und Bad Windsheim die drittgrößte. Beide Schulen seien voll funktionsfähig.
Hügelschäfer vermutet, dass dies mit Umstrukturierungen in Feuchtwangen zusammenhängen könnte. Dort sollen sie beiden Grund- und Mittelschulen Stadt und Land in jeweils eine Grund- und eine Mittelschule umgewandelt werden. Dort übrigens hat in einer der beiden Schulen der frühere Leiter der Grund- und Teilhauptschule Lipprichhausen und frühere Uffenheimer Stadtrat Klaus Markert die Rektorenstelle inne. Die Leitende Schulrektorin an der mittelfränkischen Bezirksregierung, Hildegund Rüger, habe in diesem Zusammenhang von einer „Rochade“ gesprochen, berichtet Hügelschäfer, der vermutet, dass Uffenheim wohl dabei das „Bauernopfer“ sei.
Der BLLV-Kreisvorsitzende sieht in dem Vorhaben eine klare Schwächung des Schulstandortes Uffenheim. Auch ärgert er sich, dass dann zwei Funktionsstellen wegfallen würden, wo es derer eh nur wenige gebe, was den Beruf des Grundschul- beziehungsweise Mittelschullehrers nicht unbedingt attraktiver mache.
Binder und Eisenbrand weisen Vergleiche mit München, wo es wohl Grund- und Mittelschulen mit über 1000 Schülern unter einer Leitung gebe, als unzulässig zurück, da der ländliche Raum andere Schulstrukturen habe und die Staatsregierung ja als Ziel ständig die Stärkung des ländlichen Raums vorgebe.
Würde man sich an Großstädten orientieren, dann müssten viele Schulen im ländlichen Raum aufgelöst werden. Natürlich gebe es bereits Schulen mit einer Leitung, jedoch seien dies meist „alte“ Volksschulen, die aus Gründen der Bestandsgarantie so belassen wurden.
Jetzt hofft man in Uffenheim noch auf ein Einlenken seitens der Regierung, damit Grund- und Mittelschule auch weiterhin eine eigene Leitung haben. Denn wenn nicht, könnte es sein, da auch der bisherige Grundschulkonrektor in Ruhestand geht, dass die Schule neben dem bisherigen Mittelschulkonrektor auch einen neuen Leiter aus dem Bereich der Mittelschule bekommt, befürchten Binder und Eisenbrand.
Die Grundschule wäre dann nicht ausreichend vertreten und ein weiterer Konrektor, wie er in diesem Fall angedeutet wurde, rechtlich eigentlich nicht zulässig.