Guatemaltekische Frauen spielen künftig in Trikots der Gollhöfer Damenmannschaft. Zustande gekommen ist dies durch Eva-Maria Trabert, die im Anschluss an ihr Studium der Gesundheitsförderung für ein halbes Jahr während eines Freiwilligendienstes in Guatemala im Dorf Nueva Mercedes im Polochic-Tal war.
In der dortigen Region leben 97 Prozent indigene Bevölkerungsgruppen überwiegend in sehr einfachen Verhältnissen und großer Armut, heißt es in einer Pressemitteilung. Bei der dort ansässigen gemeinnützigen Organisation „Li Ch´utam“ gehörte es zu Traberts Aufgaben, Bildungs- und Sozialprojekte im Gesundheitsbereich anzustoßen und zu fördern, hauptsächlich für Kinder und Frauen.
Tag der Frauen ist mit schwerer, körperlicher Arbeit ausgefüllt
Sie stellte fest, dass zwar die gesamte Bevölkerung fußballbegeistert ist, aber lediglich die Jungen und Männer Fußball spielten. Um Frauen, deren Tag normalerweise mit schwerer körperlicher Arbeit in den Hütten und Feldern ausgefüllt ist, in Gemeinschaft zu bringen, initiierte sie eine Frauen-Fußballmannschaft, die sofort begeisterten Zuspruch fand. In nur wenigen Wochen strahlte dies auf die umliegenden Dörfer aus, sodass auch dort Frauenmannschaften entstanden und bereits im August ein erstes Regionalturnier stattfand, bei dem die Frauen aus Nueva Mercedes den zweiten Platz belegten.
Einziger Wermutstropfen: Aufgrund der Armut können sich die Frauen dort keine Trikots leisten – einen organisierten Fußballverein gibt es nicht. Deshalb hielt Eva-Maria Trabert mit Mitgliedern des FC Gollhofen Rücksprache. Dort hatte sie als Jugendliche selbst in der Mädchenmannschaft gespielt. Der FC Gollhofen war sofort bereit, für die Frauen in Guatemala Fußballtrikots abzugeben. Als im August Traberts Familie nach Guatemala reiste, um sie zu besuchen, waren Trikots für eine ganze Mannschaft im Gepäck und wurden dort unter großem Jubel entgegengenommen und bei einem spontanen Fußballspiel eingeweiht.