(hag) Um zu fliegen, muss Günther Ulsamer sein Fluggerät zunächst mal auseinander bauen und es später, damit es in die Luft kann, wieder zusammen zu bauen.
Hört sich kompliziert an, ist aber ganz einfach erklärt: Der Sommerhäuser startet am 19. Juli vom Flughafen Frankfurt aus mit seinem, in einer fast Kleiderschrank großen Kiste verpackten, Modellflugzeug nach Chicago. Von dort geht es mit dem Auto in das rund 300 Kilometer entfernte Munice im amerikanischen Bundesstaat Indiana, wo er an den Modellflug-Weltmeisterschaften teilnimmt.
Mit von der Partie ist neben Ulsamers Frau Valentina auch der Rittershäuser Ralph Schlotterbeck. Wie Günther Ulsamer startet Schlotterbeck in der Bundesliga für den Modellflug Club Sommerhausen (MFC).
Während sein Clubkollege sich zum wiederholten Male unter den drei Erstplatzierten die Nominierung zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft (WM) erflogen hat, erlebt Ralph Schlotterbeck seine erste WM als Helfer. Bei der für den Piloten wichtigen Aufgabe sagt der Rittershäuser als „Co-Pilot“, das zu absolvierende Wettbewerbsprogramm an.
Die Federation Aeronautique Internationale (FAI) schreibt für die Weltmeisterschaft 17 aus Rollen, Figuren, Loopings, Kreisen und Figuren bestehende Disziplinen vor. Günther Ulsamer bildet mit Bernd Beschoner (Bremen) und Robin Trump aus Untermünkheim die Deutsche Mannschaft die von Teamchef Christian Ranneshauser (Werdenfels) betreut wird.
Ebenso ein Neuling wie Ralph Schlotterbeck ist bei der eine Woche dauernden WM der 16-jährige Philip Ranneshauser. Bei dessen Teilnahme an der erstmals durchgeführten Juniorenklasse steht Ralph Schlotterbeck ebenfalls als Helfer zur Verfügung.
Günther Ulsamer der auf sein selbstgebautes Gerät mit Namen „Opium“ vertraut – in diesem Modell steckt viel Geld und viel Arbeit – hofft mit seiner Mannschaft mindestens „in die Nähe des Treppchens zu kommen“ wie er sagt. Bei der Einzelwertung wäre der Sommerhäuser angesichts der rund 110 Teilnehmer – darunter „Spitzen-piloten“, die das Modellfliegen zum Beruf gemacht haben – zufrieden unter den ersten 20 zu landen