Forscher der baden-württembergischen Universität Hohenheim und Bienenkundler der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim haben offenbar durch Zufall ein Mittel gefunden, das gegen einen gefürchteten Bienenschädling, die Varroa-Milbe, wirkt. Lithiumchlorid könne das lang gesuchte Heilmittel gegen die Milbe sein, heißt es in einer Pressemitteilung der LWG. Forschungsansatz im Projekt „BeePax“ sei gewesen, mittels des RNA-Interferenz-Verfahrens lebenswichtige Gene in der Varroa Milbe auszuschalten. Dabei stellte sich heraus, dass die Chemikalie Lithiumchlorid, die bei der Isolierung der RNA-Bruchstücke eingesetzt wurde, die auf den Bienen und ihrer Brut (im Bild eine von Milben befallene Drohne) sitzenden Milben abtötet. Bislang mussten Imker befallene Bienenstöcke mit aggressiven organischen Säuren oder chemischen Milbenbekämpfungsmitteln behandeln, die allerdings Resistenzprobleme und Rückstände verursachen. Lithiumchlorid sei hingegen einfach herzustellen und relativ preiswert, erklärten die Forscher.
VEITSHÖCHHEIM