Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

GROMBÜHL: Gute Seele des TSV Grombühl: Ein „Waldi“ für alle Fälle

GROMBÜHL

Gute Seele des TSV Grombühl: Ein „Waldi“ für alle Fälle

    • |
    • |
    Ausgezeichnet: Waldemar „Waldi“ Schwenkert ist seit 56 Jahren Mitglied, seit 40 Jahren Ehrenamtsträger im TSV Grombühl.
    Ausgezeichnet: Waldemar „Waldi“ Schwenkert ist seit 56 Jahren Mitglied, seit 40 Jahren Ehrenamtsträger im TSV Grombühl. Foto: Foto: Obermeier

    „Waldis“ Heimat ist idyllisch. Zwischen grünem Rasen und weiten Feldern im Norden Grombühls steht das weiße Haus, das der 75-jährige schlicht „unsere alte Hütte“ nennt. Auf der Steinterrasse hat der Würzburger in den vergangenen 40 Jahren schon so einige Siege begossen, Niederlagen besprochen und Feste gefeiert. Wenn Waldemar Schwenkert „wir“ sagt, spricht er vom TSV Grombühl. Der Verein ist Teil seines Lebens, „Waldi“ die gute Seele des Vereins. Als solche wurde er nun beim VWS-Verbandstag von der Main-Post geehrt.

    „Ich bin mit dem TSV länger und enger zusammen, als mit meinen Geschwistern.“ Schwenkert grinst. Der Rentner sitzt an einem Biertisch auf der Terrasse der Vereinsgaststätte in Grombühl und blickt auf den Fußballplatz. Dort, auf dem grünen Rasen, hat alles angefangen. Mit 19 Jahren wechselt der Sportler vom Post-SV nach Grombühl, kickt erst in der C-Klasse, später bei den Alten Herren. Jahr für Jahr wird seine Bindung zum Verein enger, die Aufgabenliste länger. Als Not am Mann ist, meldet sich „Waldi“ freiwillig und organisiert zwischen seinen Schichten bei der Feuerwehr Ausflüge, Weihnachtsfeiern und Weinfeste.

    „Ich hab das Vergnügen gemocht, das hat mir schon immer gelegen.“

    Schwenkerts Engagement spricht sich schnell herum. „Immer, wenn jemand gefehlt hat, hieß es: Waldi?“, sagt er lachend. Und „Waldi“ nahm stets an. Vereinswirt, Fußball-Abteilungsleiter, Platzwart, Vergnügungswart oder Seniorenbetreuer – die Liste seiner Ehrenämter ist lang. „Ich bin einer, der immer was haben muss“, fügt der 75-Jährige erklärend hinzu.

    Bei so viel Temperament und Einsatz kommt es schon mal vor, dass der Körper nicht mehr mitmacht. „Ich hatte einige Operationen und Ausfälle, habe aber immer wieder angefangen.“ Als es mit dem Fußballspielen nicht mehr klappt, wechselt der frühere Kanufahrer zum Tennis. Zwischendrin fährt der vierfache Vater Ski und – seit Neustem – auch E-Bike. „Daheim kann ich nicht ruhig sitzen“, sagt der Rentner.

    Und wenn die Arme oder Beine doch mal streiken, sei noch immer auf ein Körperteil Verlass gewesen: „Meine Gosch geht immer“, meint Schwenkert grinsend. Wenn es um irgendwas Wichtiges im Verein gegangen sei, habe er gerne auch den Bürgermeister direkt angesprochen und so beharrlich argumentiert, bis er sein Ziel erreicht hatte. „Wir sind ja eine Familie“, erklärt er seinen unermüdlichen Einsatz. Auch wenn das Vereinsleben heute ein anderes sei als noch vor 40 Jahren. „Wir haben viele Studenten, die sich nicht so mit dem Verein identifizieren.“ Dennoch gebe es noch einen festen Kreis an Mitgliedern, die sich regelmäßig zusammensetzen, über alte Zeiten plaudern und Neues planen. Seit 2013 ist Schwenkert auch Ältestenrat des TSV und kümmert sich um alle Altersjubilare.

    Ob sich der 75-Jährige langsam aus dem Verein zurückziehen möchte? „Waldi“ lacht als Antwort. Ans Aufhören habe er nie gedacht. Auch in Zukunft werde er Ansprechpartner bleiben, zum Frühschoppen in die Gaststätte laden und Ausflüge organisieren. „Ich bin stolz darauf, so gute Freunde im TSV gefunden zu haben“, schwärmt er und fügt grinsend hinzu, „außerdem bin ich hier doch der Clown von allen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden