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WÜRZBURG: Gutes Essen nicht vergessen

WÜRZBURG

Gutes Essen nicht vergessen

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    Wenn den Besucher der Mainfrankenmesse (MfM) der kleine oder der große Hunger überkommt, muss er wahrlich nicht darben. In zahlreichen Hallen und dazwischen findet er allerhand Happen zum schnellen Verzehr – neudeutsch Fastfood.

    Was in der Bioschauküche in Halle 14 auf den Teller kommt, ist natürlich ebenfalls schnell zu verzehren, weil lecker. Nur wird das Essen dort mit Produkten von Biobauern der Region und obendrein mit größter Sorgfalt zubereitet, jedenfalls am Dienstag, als die FR-Event- und Messe Catering GmbH aus Eibelstadt (Lkr. Würzburg) zur kulinarischen Reise durch Franken einlud. Zunächst gab's Kürbisgulasch mit gebratenen Steinpilzen, Kokos und fränkischer Violetta (Kartoffel).

    In Halle 14 ist „Bioregional erste Wahl“. So lautet das Motto, und das hat seinen Grund. Die Bioschauküche wird von den Verbänden BUND Naturschutz in Bayern (BN), dem Bayerischen Bauernverband (BBV), der Slow-Food-Gruppe Hohenlohe-Tauber-Mainfranken und dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) betreut.

    Natürlich geht es auch deren Vertretern um Genuss – aber nicht nur. Die Verbände wollen mit frisch zubereitetem Essen aus guten regionalen Produkten Werbung für die Bauern machen, von deren Feldern und aus deren Ställen diese Produkte kommen. Ferner werben sie für die Gastwirte, die diese regionalen Bioprodukte in den Küchen ihrer Gasthäuser verfeinern und in den Gaststuben auf den Tisch bringen.

    Dabei geht es den genannten Verbänden um noch mehr: Um das Bewusstsein, dass ein Lebensmittel – der Name drückt es eigentlich aus – etwas ganz anderes ist als ein anderes Konsumgut.

    Um dieses Bewusstsein zu neuem Leben zu erwecken oder zu schärfen, waren am Dienstag prominente Verbandsvertreter zu einer Diskussionsrunde zusammengekommen. Wobei allein die Tatsache bedeutsam ist, dass in dieser Runde und bei diesem Thema Naturschützer und Bauernverband an einem Strang ziehen. „Ein großer Schritt nach vorn“, sagte Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Natur Deutschland (BUND) und des BN.

    Weiger appellierte leidenschaftlich für eine Landwirtschaft mit Bezug zur Landschaft und mit dem Ziel Qualität. Billigstprodukte führten am Ende zu einer Billigstlandschaft und zur Ausbeutung von Arbeitskräften bis hin zur modernen Form der Sklaverei, so Weiger.

    Der DEHOGA-Kreisvorsitzende Würzburg, Ralf Barthelmes, plädierte für „Bio, Regionalität, und Saisonalität“. Sein Verband zeichnet Betriebe aus, die sich diesen Prinzipien verpflichtet fühlen. Der anspruchsvolle Gast von heute merke schnell, „ob was echt Gewachsenes auf den Teller kommt oder Industrieware“.

    Stefan Köhler, Vizepräsident des BBV Unterfranken prangerte den Flächenfraß an und sprach sich gegen eine Abschottung des heimischen Marktes aus. Rupert Ebner, Finanzvorstand von Slow Food Deutschland, brach eine Lanze für alte regionale Haustierrassen wie das Rhönschaf, die Frankenziege und das Fränkische Gelbvieh.

    Währendessen füllten sich nicht nur die Teller in der Bioschauküche mit Lammrücken in Thymian-Crepes mit confierter Schulter, gebratenen Weinbergstrauben und Sellerie-Steinpilz-Püree, sondern auch die Reihen der Besucher, die der Diskussion folgten. Der gut gewürzten Diskussion folgte ein leckeres Menü.

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