Von 1991bis 1995 war Bosse pädagogische Mitarbeiterin im Fachbereich Erziehungswissenschaft der Gesamthochschule Kassel. Die Promotion in Erziehungswissenschaft schloss sie 1995 mit dem Thema „Der Künstler als Pädagoge: Joseph Beuys" ab und war anschließend bis 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Erziehungswissenschaft der Uni Kassel.
Initialzündung für die Einrichtung einer Professur für Gymnasialpädagogik in Würzburg war die von der Universität unter ihrem damaligen Präsidenten Theodor Berchem, dem Bayerischen Philologenverband (BPV) und dem Würzburger Landtagsabgeordneten Walter Eykmann, früher Gymnasiallehrer am Riemenschneider-Gymnasium, gemeinsam organisierte Ringvorlesung während des Sommersemesters 2000.
Wertvolle Aufbauarbeit
Seit dem Wintersemester 2005/2006 erfüllte Bosse die Professur durch Forschung und Lehre mit Leben, führte ein DFG-Forschungsprojekt zu computergestützten Arbeitsjournale („Journal Writing“) in der gymnasialen Oberstufe durch, leistete wertvolle Aufbauarbeit im Zentrum für Lehrerbildung der Uni und stellte ihre wissenschaftlichen Positionen auf Podiums- und Fortbildungstagungen einem breiten bildungspolitischem und fachlichem Publikum zur Verfügung.
Bosse initiierte Projekte, in denen sie pädagogische Wissenschaft und Praxis in Kooperation mit zahlreichen bayerischen Gymnasien verband, organisierte internationale Tagungen, regte Forschungsvorhaben an und befruchtete den gymnasialpädagogischen Ansatz der Begabungsförderung.
„Ihrer vielseitigen Initiativkraft verdanken wir, dass die Gymnasialpädagogik den Schritt vom Desiderat zur wissenschaftlichen und praktischen Realität geschafft hat“ äußert Heiner Ratsch als unterfränkischer Bezirksvorsitzender in einer ersten Reaktion für den Philologenverband, der aus seiner Enttäuschung keinen Hehl macht: „Wir bedauern sehr, Frau Bosse in Bayern zu verlieren, wissen aber, dass sie mit ihren Positionen eine quasi länderübergreifende Zuständigkeit für die Anliegen der Gymnasialpädagogik behält.“