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OCHSENFURT/MARKTBREIT: Gymnasiasten stellen virtuelles Modell der Synagoge vor

OCHSENFURT/MARKTBREIT

Gymnasiasten stellen virtuelles Modell der Synagoge vor

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    Architekten am Computer: Im Bild (von links): Kulturreferent der Stadt Ochsenfurt Toni Gernert, Jan Weinkaemmerer; hinten Fabian Herbst, vorne Lukas Steigerwald, Vorsitzender des Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit Friedrich Heidecker, und Dr. Josef Endres.
    Architekten am Computer: Im Bild (von links): Kulturreferent der Stadt Ochsenfurt Toni Gernert, Jan Weinkaemmerer; hinten Fabian Herbst, vorne Lukas Steigerwald, Vorsitzender des Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit Friedrich Heidecker, und Dr. Josef Endres. Foto: Foto: MECHTILD BUCK

    Das beeindruckende 3-D-Modell, das mit Hilfe einer CAD-Software ausgearbeitet worden war, stellten die Fabian Herbst, Jan Weinkaemmerer und Lukas Steigerwald in der Stadtbibliothek in Ochsenfurt dem Publikum vor.

    Als Grundlage für das virtuelle Modell stellte Architekt Hans-Christof Haas vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege seine Rekonstruktionspläne zur Verfügung. In einem virtuellen Rundgang sieht der „Besucher“ das rekonstruierte Gebäude, das von 1528 bis 1911 der jüdischen Gemeinde von Obernbreit als Synagoge diente, zunächst von außen. In „echt“ ist heute leider nur eine unscheinbare Scheune vorhanden.

    Interessant sind für die virtuellen Betrachter der noch vorhandene Opferstein und das runde Misrah-Fenster, das wie bei allen Synagogen nach Osten zeigt und über dem Gebetsschrein, dem Thoraschrein, angebracht ist. Durch die ebenfalls heute noch existierende Eingangstür tritt der Gast ein. Geradeaus geht es in den Gebetssaal, der ein paar Stufen tiefer gelegen ist und in dem 120 Menschen Platz hatten. Ebenfalls sehr schön dargestellt ist die Frauenempore und das Holztonnengewölbe, das einmal mit einer Sternenbemalung besetzt war. Als besonderer Gag schleicht eine schwarze Katze durch die Räumlichkeiten.

    Anschließend geht es in die den damals als luxuriös angesehenen Wohnbereich des Kantors, bei dem ebenfalls die Wandbemalung wiederbelebt wurde. Zum Schluss wird der Gast über eine schmale Treppe in das Kellergewölbe geführt, in dem sich die Mikwe, das rituelle jüdische Bad, befindet. Dieses ist ebenfalls heute noch vorhanden und hat dem Ritus entsprechend einen Eingang von außen. Der virtuelle Rundgang wird untermalt von jüdischer Klezmer Musik.

    An der Projektarbeit hatten 13 Gymnasiasten unter der Leitung von Dr. Josef Endres teilgenommen. Das Projekt sollte der Unterstützung des Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit dienen. Der Kulturreferent der Stadt Ochsenfurt Toni Gernert lobte, dass die „Schüler ein Erinnerungszeichen für die Zukunft gesetzt haben, was daran erinnert, dass das jüdische Leben in Deutschland ein deutsches Leben war.“ Als Dank für die eindrucksvolle Arbeit überreichte er den Schülern und dem Projektleiter Endres Gutscheine für das Casablanca-Kino. Gernert kündigte eine Fortsetzung der Vortragsreihe über jüdische Geschichte an. Dabei geht es um den Briefwechsel eines jüdischen Mädchens aus Marktbreit, die dem Holocaust entgehen wollte.

    Wer Interesse hat, die ehemalige Synagoge in Obernbreit zu besichtigen, kann sich unter Tel. (0 93 32) 94 69 oder per E-mail unter heidecker@aol.comoder anmelden. Gruppen oder auch Einzelpersonen werden gerne herumgeführt.

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