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WÜRZBURG: Hafenmauer wackelt, Hafensommer muss ausweichen

WÜRZBURG

Hafenmauer wackelt, Hafensommer muss ausweichen

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    Nicht mehr sicher: Laut aktuellem Gutachten ist die 1907 gebaute Kaimauer einsturzgefährdet.
    Nicht mehr sicher: Laut aktuellem Gutachten ist die 1907 gebaute Kaimauer einsturzgefährdet. Foto: Foto: OBERMEIER

    Weil die Kaimauer einstürzen könnte, hat die Stadt das Hafenbecken, die Treppe vor dem Heizkraftwerk und den Kai vom Kulturspeicher bis zum Cinemaxx seit Montag, 17. Juni, weitgehend gesperrt. „Ein Versagen der Mauer kann nicht ausgeschlossen werden“, sagte WVV-Sprecherin Kristina Kessler. Die Einsturzgefahr hat eine Untersuchung der Mauer aufgezeigt, die von der Hafen GmbH in Auftrag gegeben worden ist. Die WVV-Tochter ist für Hafenbecken und Mauer zuständig.

    Der Hafensommer, der vom 24. Juli bis 15. August im Alten Hafen geplant ist, sei nicht gefährdet, erklärte dessen künstlerischer Leiter Jürgen Königer. Allerdings werde die Veranstaltung nicht an ihrem angestammten Standort auf einer schwimmenden Bühne vor der großen Hafentreppe stattfinden können.

    Gleich nach Bekanntwerden des Gutachtens habe man sich auf die Suche nach einem Alternativ-Gelände gemacht und sei inzwischen auch fündig geworden. Um welchen Platz es sich handelt, soll in den nächsten Tagen bekannt gemacht werden, wenn die letzten Details mit den Behörden geklärt sind. Das musikalische Programm werde jedenfalls wie angekündigt stattfinden, so Königer.

    Dass die gut 100 Jahre alte denkmalgeschützte Natursteinmauer sanierungsbedürftig ist, wissen Stadt und WVV schon seit Jahren. 2010 wollte der Konzern dieses Problem mit einer vorgesetzten, stählerner Spundwand beheben, was der Stadtrat aber nicht genehmigte. Vor einem Jahr erklärte Kessler, die WVV befände sich „im Abstimmungsprozess mit der Stadt, in dem die verschiedenen Möglichkeiten der Sanierung eruiert werden.“ Mit der Möglichkeit, dass die Mauer währenddessen immer baufälliger werden könnte, hat man anscheinend nicht gerechnet.

    Denn laut Kessler ist man vom jetzt aufgezeigten Eilbedarf der Sanierung überrascht. Die denkmalgeschützte Mauer sei aufgrund ihres Alters marode. Aber auch die Kreuzfahrtschiffe, die im Hafenbecken anlegen, könnten „ihren Zustand zusätzlich beeinträchtigt haben“.

    Den Stadträten im Aufsichtsrat der Hafen GmbH war die akute Gefahr nicht bekannt. Weder Thomas Schrenk (Bürgerforum) noch Benita Stolz (Grüne) waren am Montag informiert. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Weber erklärte, dass die Mauer im vergangenen Herbst aus dem Wirtschaftsplan der WVV gestrichen worden sei. „Obwohl zuvor schon Darlehen zur Finanzierung aufgenommen wurden, hieß es plötzlich, dass die Sanierung nicht mehr so dringend sei.“ Hintergrund laut Weber: Die WVV steckt die Finanzmittel in die Planung der neuen Straba. WVV-Sprecherin Kessler erklärt dagegen, dass die Hafen GmbH die Finanzmittel eingestellt hat.

    Warum Stadt und WVV in den vergangenen drei Jahren keine Lösung gefunden haben, beantwortete Kessler so: „Man war noch nicht so weit.“ Nach Informationen der Main-Post gab es unterschiedliche Auffassung zur Kostenaufteilung.

    Die Konsequenzen der aufgeschobenen Sanierung: Neben dem Hafensommer müssen jetzt auch die Kreuzfahrtschiffe ausweichen. Seit vergangener Woche liegen diese im Neuen Hafen. Von der Sperrung betroffen ist auch das Restaurant Lumen, dessen Eingang am Hafenkai liegt. Das Lumen ist derzeit noch geschlossen, bis zur Wiedereröffnung soll die Zugangssituation gelöst sein, so Rathaus-Sprecher Christian Weiß.

    Er war am Montag mit Verantwortlichen für den Hafen vor Ort, um über die neue Situation zu beraten. Bis auf weiteres soll an der Hafentreppe entlang des Heizkraftwerks ein Fußgänger-Korridor zur Hafenmole und zum Kunstschiff Arte Noah begehbar bleiben. Laut Kessler ist der Druck jetzt groß genug, um schnell voran zu kommen. „In ein paar Monaten wird die Lösung erarbeitet sein.“

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