Im Stundentakt wird Giebelstadt ab dem 1. September an Würzburg angebunden. Realisiert wird die Linie von der Nahverkehr Würzburg Mainfranken (NWM), an der auch das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg beteiligt ist. Den Arbeitskreis Ortsentwicklung stellten Mitarbeiter der NWM nun erste Details vor.
Umstritten und für viel Diskussionsstoff sorgt die Endhaltestelle Königsberger Straße in Würzburg. Sie liegt in der Sanderau, gegenüber einer großen Veranstaltungshalle. „Viele empfinden das Umsteigen auf die Straßenbahn als umständlich“, gibt Bürgermeister Helmut Krämer die Meinung im Arbeitskreis wieder.
So kritisierte ein Mann, der täglich von Giebelstadt aus nach Würzburg pendelt, dass der Bus nicht mehr den Bahnhof direkt anfahre, schildert Krämer die skeptische Stimmung.
Anfangs befürchteten viele auch ein Chaos an der Königsberger Straße in Würzburg, weiß Annette Barreca, die bei der Gemeinde Giebelstadt für die Öffentlichkeitsarbeit angestellt ist. Vor allem in den Morgenstunden, wenn die proppenvollen Busse dort ankommen und sich alle in die Straßenbahn drängen. „Es wusste auch keiner, ob das mit der WVV abgesprochen war und eventuell zusätzliche Strabas eingesetzt werden“, sagt sie. „Überhaupt ist die Informationspolitik der NWM sehr stockend“, kritisiert Bürgermeister Helmut Krämer.
Drei Schulbusse
Dadurch, dass jetzt morgens und abends drei Schulbusse eingesetzt werden, würde sich die Situation generell entzerren, glaubt Barreca. Ein Bus fährt die Königsberger Straße an. Einer von dort weiter übers Frauenland bis zur Handwerkskammer und ein dritter fährt in die Zellerau. „Wir werden aber darauf bestehen, dass früh ein großer Bus, ein Gelenkzug, eingesetzt wird“, sagt sie.
Bis zum ersten September fahren die Busse den Würzburger Hauptbahnhof an. „Danach wird es sicher den einen oder anderen treffen, dessen Haltestelle nicht mehr an dieser Buslinie liegt“, sagt Barreca. Der Grund für die neue Linienführung sei wohl bei der Stadt Würzburg zu suchen. Sie möchte weniger Verkehr in der Innenstadt haben und den Busbahnhof entlasten. Und weil das Oegg-Tor an der Residenz geschlossen wird, sei zudem eine neue Fahrtroute nötig.
Ausgearbeitete Fahrpläne gibt es noch nicht. Deswegen kann Bürgermeister Helmut Krämer auch noch nicht sagen, ober mit dem Stundenverkehr zufrieden ist. Ende Juli stehen weitere Details fest, auch für weitere Gemeinden im südlichen Landkreis. Davon betroffen sind auch Gelchsheim und Bütthard, die jeweils um eine Stunde versetzt angefahren werden. Das bedeutet, dass ein Pendler aus Gelchsheim künftig eine Stunde länger unterwegs sein wird. Nach Röttingen soll es einen Rufbus geben. Ob dieser über die Bundesstraße 19 in den südlichsten Zipfel des Landkreises Würzburg fährt, ist noch offen. Zumindest wünschen es sich die Röttinger.
Keine Linie nach Geroldshausen
Ein Wunsch war es auch, Geroldshausen mit anzubinden und dort auf die Bahn umzusteigen. Und umgekehrt wollte der Bürgermeister von Geroldshausen eine Bus-Anbindung nach Giebelstadt, weil dort viele Bürger aus Geroldshausen einkaufen oder zum Arzt gehen. „Doch dieser Wunsch wurde von den Planern zurückgewiesen“, sagt Helmut Krämer.
In Giebelstadt wird mit der neuen Linienführung sicherlich der Bürgerbus verstärkt eingesetzt werden müssen, so Krämer weiter. Er werde auf jeden Fall das Gewerbegebiet am Flugplatz anfahren und die Ortsteile Sulzdorf, Ingolstadt und Eßfeld.